
Neue Rahmenordnung für Begräbniskultur in der Diözese Innsbruck
Die Bestattungskultur hat sich in den vergangenen Jahren verändert. Die gegenwärtige Vielfalt von Abschiedsritualen - von anonymen Bestattungen bis zu rein familiären Feiern - sei aber auch ein Auftrag für die kirchliche Bestattungskultur, betonte der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler in einer Aussendung der Diözese. Im September 2025 hat sie eine neue Rahmenordnung für Begräbniskultur vorgestellt, die bestehende Richtlinien aus den Vorjahren aktualisiert und damit auf aktuelle Entwicklungen reagiert, hieß es. Ziel sei es, "Orientierung zu geben und die christliche Hoffnung in einer sich wandelnden Gesellschaft neu zur Sprache zu bringen". Die Rahmenordnung tritt am 1. November in Kraft.
"Im aktuellen Wandel der Bestattungskultur möchten wir als Kirche den Schatz unseres christlichen Glaubens in Erinnerung rufen und das Profil einer christlichen Begräbniskultur stärken", schreibt Bischof Glettler im Vorwort der Handreichung "Im Dienst der Hoffnung". Gerade jetzt gelte es, den Glauben an die Auferstehung und an das von Gott geschenkte Leben neu ins Wort zu bringen. "Das Bestatten der Toten und der Beistand für Trauernde sind Werke der Barmherzigkeit. Eine geistvolle, menschlich berührende Feier bezeugt unseren Glauben an Christus, der dem Tod die Macht genommen hat", so Glettler.
Von der Diözesankommission für Liturgie und Kunst (Sektion für liturgische Praxis und Bildung) erstellt, gibt das Dokument Informationen über die zentralen Aspekte vom christlichen Glauben an ein Leben nach dem Tod, zu Abläufen, christlichen Ritualen bis hin zur Kommunikation und Zusammenarbeit mit Bestattern. Die überarbeitete Rahmenordnung basiert auf den Vorgaben des Kirchenrechts und der Österreichischen Bischofskonferenz, integriert aber zugleich pastorale Erfahrungen aus den vergangenen Jahren, teilte die Diözese Innsbruck in einer Aussendung mit. Sie solle so dabei helfen, die Brücke zwischen Tradition und den Bedürfnissen der Menschen heute zu meistern.
Eine entscheidende Rolle kommt bei der Begleitung der Trauernden und im Rahmen der Feierlichkeiten den Begräbnisleiterinnen und -leitern zu. Dazu zählen etwa Priester, Diakone oder haupt- und ehrenamtliche Mitarbeitende. Angesichts der pastoralen Notwendigkeit wurden in den letzten fünfzehn Jahren laufend Begräbnisleiter ausgebildet, informierte die Diözese: "Wenn ein Mensch stirbt, steht für die Angehörigen vieles still - und zugleich muss vieles geschehen. In dieser sensiblen Phase stehen sie den Hinterbliebenen zur Seite: Sie hören zu, gestalten Rituale, leiten die Feier des Abschieds und schenken Trost."
Ausbildung zum Begräbnisleiter
"Begräbnisleiter begleiten Menschen in einer der verletzlichsten Lebenssituationen. Sie sind Gesichter des Glaubens, Mittler von Hoffnung und menschlicher Nähe", erklärte Christine Drexler, Fachreferentin für Liturgie in der Diözese Innsbruck. Regelmäßig bietet die Diözese einen neunmonatigen Lehrgang für Begräbnisleiter an. Neben theologischen und liturgischen Grundlagen geht es um die persönliche Auseinandersetzung mit Tod und Trauer, Kommunikation mit Angehörigen, Zusammenarbeit mit Bestattern, Krankenhaus- und Notfallseelsorge sowie um praktische Übungen und Reflexion.
15 Teilnehmende haben im September den aktuellen Kurs begonnen. Der nächste Kurs ist bereits in Planung; Interessierte können sich über den Pastoralen Dienst der Diözese Innsbruck "SEELSORGE-leben - Abteilung Pfarre und Gemeinschaften" informieren.
(Neue Rahmenordnung: https://www.dibk.at/ngsite/content/download/193349/3433326)
Quelle: kathpress