
Salzburg: Borromäum stellt zum Doppeljubiläum Weichen für Zukunft
Mit einem Festakt am Karl-Borromäus-Tag hat das Salzburger Erzbischöfliche Privatgymnasium Borromäum am Dienstag zwei Jubiläen begangen: 80 Jahre Wiedergründung nach dem Zweiten Weltkrieg und 30 Jahre Verein "Gemeinschaft der Borromäisten". Im Mittelpunkt standen Erinnerungen an die Geschichte der Schule sowie ein Ausblick auf neue bildungspolitische Entwicklungen in der Erzdiözese Salzburg, informierte diese anschließend in einer Aussendung.
Rektor Balthasar Sieberer, selbst Absolvent des Hauses und Mitbegründer des Absolventenvereins, betonte in seinem Festvortrag, der Verein müsse die Schule weiterhin aktiv unterstützen und der Sozialfonds brauche Verstärkung, "damit das Borromäum keine Eliteschule wird". Menschen sollten mit offenem Herzen aufgenommen werden und neben guter Bildung, Gemeinschaft und Verantwortung auch vermittelt bekommen, "was Christsein bedeutet".
Der Festtag begann mit einem Dank an Alt-Direktor Walter Scheichl, der heuer seinen 90. Geburtstag feierte und die Schule über Jahrzehnte geprägt hat. Im Rahmen der Feier wurde außerdem eine Festschrift unter Leitung von Josef Rupprechter präsentiert.
Zum Jahresbeginn 2025 wurde die seit 1840 bestehende Stiftung Collegium Borromäum erweitert und als Schulstiftung der Erzdiözese Salzburg fortgeführt. Diese neue Struktur bündelt die Trägerschaften aller diözesanen Schulen, darunter die BAfEP Salzburg und die Private Volksschule Franziskus. Ziel ist eine nachhaltige organisatorische und finanzielle Absicherung des katholischen Schulwesens.
Martin Weikinger, Obmann der "Gemeinschaft der Borromäisten", sprach von einem "starken Zeichen für das Salzburger Bildungswesen", das Tradition und Zukunft verbinde. Der 1995 gegründete Verein vereint ehemalige Schülerinnen und Schüler, fördert schulische Projekte und pflegt das geistige Erbe des Hauses.
Das Borromäum wurde 1840 von Kardinal Friedrich Fürst zu Schwarzenberg als Knabenseminar zur Heranbildung künftiger Priester gegründet. 1912 übersiedelte es an den heutigen Standort der sogenannten Arenberggründen. 1945 kam es zur Neugründung. Seit 2018 ist die Schule koedukativ, rund 500 Jugendliche besuchen derzeit die Schule. Sie gilt für ihr musisches und sprachliches Profil sowie ihr christliches Wertefundament als prägend im Salzburger Bildungsumfeld. Zu den bekannten Absolventen zählen u.a. Weihbischof Hansjörg Hofer, Generalvikar Harald Mattel und Bildungsminister Christoph Wiederkehr.
Quelle: kathpress