
Kalif von Bambilor bei Frauenbewegung: Gewalt an Frauen im Fokus
Der interreligiöse Austausch, Fragen religiöser Diplomatie und insbesondere das gemeinsame Engagement gegen Gewalt an Frauen standen im Zentrum eines Treffens der Katholischen Frauenbewegung Österreichs (kfbö) mit einer Delegation aus dem Senegal in Wien. Am Donnerstag wurde die Delegation unter der Leitung von Thierno Amadou Tidiane Ba, Kalif von Bambilor, von kfbö-Vorstandsvorsitzender Angelika Ritter-Grepl empfangen, wie die kfbö am Freitag mitteilte. Beide Seiten hätten beim Treffen betont, dass religiöse und gesellschaftliche Verantwortung untrennbar miteinander verbunden sein würden, wenn es darum ginge, Frauen zu schützen, zu stärken und ihre aktive Teilhabe zu ermöglichen.
"Gewalt gegen Frauen ist ein globales Problem, das wir nur gemeinsam, über Kulturen und Religionen hinweg, überwinden können. Die Begegnung mit dem Kalifen von Bambilor zeigt, wie wichtig interreligiöse Zusammenarbeit ist, gerade in Fragen, die das Leben und die Würde von Frauen betreffen", hob Ritter-Grepl hervor. Kalif Thierno Amadou Tidiane Ba nannte religiöse Diplomatie ein Friedensinstrument: "Frieden beginnt dort, wo Menschen über Grenzen hinweg beschließen, einander zu vergeben und die Hand zu reichen. Das gilt besonders im Einsatz gegen Gewalt und Ungerechtigkeit, die Frauen weltweit erfahren."
Gemeinsam wolle man den begonnenen Dialog fortsetzen und konkrete Initiativen zur Prävention von Gewalt gegen Frauen und zur Förderung weiblicher Führung in Glaubensgemeinschaften entwickeln, hieß es seitens der kfbö. Dem Aufenthalt des Kalifen in Wien war ein Internationales Kolloquium über religiöse Diplomatie (CIDiR) im April dieses Jahres an der Universität Cheikh Anta Diop (UCAD) in Dakar vorausgegangen. Dort diskutierten Diplomaten, Forscherinnen, religiöse Autoritäten sowie Vertreterinnen der Zivilgesellschaft die Rolle der Religion bei der Lösung globaler Konflikte.
Senegal wird oft als Beispiel für sein Modell der friedlichen Koexistenz der beiden monotheistischen Religionen Islam und Christentum genannt.
Quelle: kathpress