Rekordgebote für Papst-Leica schon vor Auktion in Wien
Am Samstag wird in Wien ein außergewöhnliches Stück Technikgeschichte versteigert: eine eigens für Papst Franziskus (2013-2025) gefertigte Leica M-A. Für die Kamera gingen schon vor offiziellem Start der Auktion hohe Gebote ein. Aktuell liegt der Preis bei 75.000 Euro. Das Startgebot lag bei 30.000 Euro, der Schätzpreis bei bis zu 70.000 Euro. Franziskus, dem die Kamera 2024 überreicht worden war, hatte entschieden, das Kameraset zugunsten von Bedürftigen versteigern zu lassen.
"Sammlerinnen und Liebhaber historischer Kameras sind ganz besonders an Losen mit historischer Bedeutung und Seltenheitswert interessiert, beispielsweise an Prototypen und limitierten Sondereditionen", sagte Alexander Sedlak, Managing Director der Leitz Photographica Auction in Wien, am Dienstag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Ein Einzelstück wie die Leica M-A, die Papst Franziskus als Geschenk überreicht wurde, ziehe deshalb enorme Aufmerksamkeit auf sich.
Neben Raritäten interessierten sich die Bieterinnen und Bieter auch sehr für sogenannte "Pre-owned Kameras", also für Geräte aus prominentem Vorbesitz. Hinzu komme in diesem Fall noch der Charity-Aspekt. "Die acht Vorgebote überraschen uns also nicht, sind generell aber eher die Ausnahme als die Regel", so Sedlak.
Bieten auch per Telefon
Die Auktionsplattform ist nur eine von mehreren Möglichkeiten, auf die Kamera zu bieten, erklärt Sedlak: "Es treffen auch bereits schriftliche Gebote bei uns ein, die allerdings erst bei der Auktion selbst publik gemacht werden dürfen." Und daneben gebe es schon einige Voranmeldungen von Interessentinnen und Interessenten, die während der Auktion im Wiener Hotel Imperial telefonisch um die Kamera von Papst Franziskus mitbieten möchten.
"Es handelt sich um das außergewöhnlichste Charity-Los, das wir je anbieten durften, und wir hoffen, mit der Kamera ein möglichst hohes Ergebnis für den guten Zweck zu erzielen", sagt der Geschäftsführer des Auktionshauses. Er erwarte auch bei der Auktion selbst reges Interesse der Bieterinnen und Bieter.
Erlös geht an Wohltätigkeitsorganisation
Die weiße Kamera wurde dem im April 2025 verstorbenen Pontifex im Jahr 2024 vom Kamerahersteller Leica überreicht. Sie hat zahlreiche Besonderheiten: eine weiße Belederung sowie Gravuren mit dem päpstlichen Wappen und Franziskus' Wahlspruch "Miserando atque eligendo" - "aus Barmherzigkeit erwählt". Die exklusive Seriennummer 5.000.000 unterstreicht den Seltenheitswert der Kamera.
Vorangebote konnten seit dem 22. Oktober abgegeben werden. Der Erlös kommt den Angaben zufolge einer Wohltätigkeitsorganisation zugute. Ob Franziskus die Kamera selbst genutzt hat, ist nicht bekannt. Zweimal im Jahr lädt Leitz Photographica Auction zu seiner gleichnamigen Versteigerung von Vintage-Kameras und -Kamerazubehör ein.
Quelle: Kathpress