
"Red Wednesday"
Hofburg und 220 Kirchen gedenken verfolgter Christen
"Red Wednesday"
Hofburg und 220 Kirchen gedenken verfolgter Christen
Am Mittwoch findet in Österreich der sogenannte "Red Wednesday" statt, ein internationaler Aktionstag, der auf die weltweite Christenverfolgung aufmerksam macht. Heuer beteiligen sich nach Angaben des päpstlichen Hilfswerks "Kirche in Not" über 220 Kirchen, Stifte und kirchliche Orte im ganzen Land. Unter ihnen befinden sich die Dome von Wien, Salzburg, Graz, Innsbruck, Klagenfurt, Eisenstadt und Feldkirch, sowie die Stifte Admont, St. Florian, Göttweig, Heiligenkreuz, Klosterneuburg, Melk, Vorau, Schlägl, St. Lambrecht und Lambach. Auch die Präsidentschaftskanzlei in der Wiener Hofburg wird im Rahmen der Aktion rot beleuchtet.
"Niemand sollte aufgrund seines Glaubens benachteiligt werden oder sogar um sein Leben fürchten müssen! Doch allein 220 Millionen Christen leben in Ländern, in denen sie unmittelbar Verfolgung ausgesetzt sind. Der Red Wednesday gibt denen eine Stimme, an die häufig niemand denkt. Dass in Österreich über 200 Teilnehmer ihre Solidarität ausdrücken, ist ein wichtiges Signal", erklärte Tobias Pechmann, Nationaldirektor von "Kirche in Not" Österreich, vorab.
Lichteraktionen, liturgische und ökumenische Angebote
Die österreichischen Veranstaltungen verbinden symbolische Lichteraktionen mit liturgischen und ökumenischen Angeboten. Am Mittwoch (19. November) wird um 18 Uhr eine Heilige Messe im Wiener Zentrum Johannes Paul II. (2. Bezirk, Praterstraße 28) gefeiert. P. Thiemo Klein leitet die Feier und richtet das Augenmerk auf die weltweite Notlage verfolgter Christen. Anschließend findet ein ökumenischer Gebetsabend statt.
Am Donnerstag (20. November) lädt das Hilfswerk zu einem ökumenischen Friedensgebet für den Nahen Osten im Wiener Stephansdom ein. Beginn ist um 19 Uhr; etwa 1.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden erwartet. Darunter sind Vertreter der Orthodoxen Kirchen, der Ost- und altorientalischen Kirchen sowie katholische Gemeinden. Anschließend führt ein Gebetszug über den Graben durch die Innenstadt, der um 20.15 Uhr mit einer Kundgebung am Michaelerplatz endet. "Wir wollen unseren Glaubensgeschwistern eine Stimme geben und für sie beten", so Pechmann.
Auch die beteiligten Stiftskirchen setzen auf die Beleuchtung in Warnfarbe: In der Marienkapelle des Stiftes St. Florian soll das rote Licht nach Worten von Propst Klaus Sonnleitner "ein Zeichen der Menschlichkeit - und ein Auftrag an uns, die Freiheit des Glaubens in jeder Form zu schützen" sein. In Niederösterreich beteiligt sich unter anderem das Augustiner-Chorherrenstift Klosterneuburg. Propst Anton Höslinger bezeichnete den Red Wednesday als "großflächige Bewusstmachung dieses schrecklichen Umstandes" und "lauteren Weckruf gegen jegliche religiös motivierte Verfolgung und Gewalt".
Start 2015 in Brasilien
Der Red Wednesday wurde erstmals 2015 in Brasilien durchgeführt, als die Statue "Cristo Redentor" in Rio de Janeiro rot beleuchtet wurde, um auf die Verfolgung von Christen im Irak aufmerksam zu machen. Seitdem beteiligen sich zahlreiche Länder und christliche Konfessionen weltweit. Der Aktionstag will nicht nur Christen, sondern alle Gläubigen und Interessierte erreichen und gilt als weithin sichtbares Zeichen für das Menschenrecht auf Religionsfreiheit. "Von einem Ende der Diskriminierung und der Umsetzung der Religionsfreiheit weltweit profitieren am Schluss alle", betont das Hilfswerk "Kirche in Not", das die Aktion organisiert.
Quelle: Kathpress