
40 Jahre Behindertensport: DSGÖ will Inklusion weiter stärken
Mit einem zweitägigen Fest in Klagenfurt hat die Diözesansportgemeinschaft Österreich (DSGÖ) das 40-Jahr-Jubiläum ihres Behindertensportverbands DSG-BSV Österreich gefeiert. Die Wochenendveranstaltung im Rahmen der 74. Bundeskonferenz stellte die Bedeutung von Inklusion, kirchlichem Engagement und gemeinschaftsstiftendem Sport in den Mittelpunkt. Österreichs oberster Kirchensport-Funktionär, DSGÖ-Präsident Sepp Eppensteiner, sprach im Anschluss am Montag im Gespräch mit Kathpress von einem "klaren Auftrag der Kirche, Respekt zu zeigen, Menschen zu stärken und auch durch Sport Gemeinschaft zu ermöglichen".
Der Inklusionsgedanke sei im kirchlichen Sport bereits stark verankert, so Eppensteiner. Dennoch brauche es weiter die Engagierten, die für Menschen mit Behinderungen regelmäßig Trainings und Wettkämpfe ermöglichen, von Tischtennis und Tennis bis zum Schwimmen. Besonders aktiv sei hier der von Präsidentin Hermi Luttenberger geleitete DSG-BSV Österreich mit eigenen Vereinen in Kärnten, dem Burgenland und der Steiermark.
Dennoch sei die Barrierefreiheit in vielen Diözesen, Pfarren und kirchlichen Räumen noch keine Selbstverständlichkeit, mahnte Eppensteiner. Die Schaffung besserer Zugänglichkeit brauche das Zugehen auf betroffene Menschen und ein Erheben der Stimme für sie, so seine Erfahrung. Wichtig sei auch, den Behindertensport auf Diözesanebene sichtbarer zu machen; denn trotz guter Vernetzung gebe es weiter "deutlichen Informations- und Unterstützungsbedarf". Der DSGÖ plant dazu vermehrte Zusammenarbeit mit kirchlichen Organisationen wie der Caritas oder pfarrlichen Initiativen, sowie langfristige Behindertensport-Strukturen auch in Bundesländern, in denen es diese noch nicht gibt.
Der Präsident zeigte sich zuversichtlich, dass der kirchliche Sport auch künftig einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag zur Inklusion leisten wird. Die Mischung aus sportlicher Förderung, sozialer Unterstützung und spiritueller Begleitung sei ein "Alleinstellungsmerkmal, das Menschen bewegt und verbindet". Viele Rückmeldungen von Athletinnen und Athleten zeigten, dass gerade diese Kombination ihnen Halt gebe. "Die schönsten Momente entstehen dort, wo wir helfen können und Menschen aufblühen", so der DSGÖ-Präsident. Besonders beeindruckt habe ihn etwa eine Begehung des St. Pöltner Klangturms mit lungentransplantierten Menschen: "Solche Erlebnisse bleiben unvergesslich und zeigen, was Sport bewirken kann."
Für die spirituelle Begleitung im Behindertensport bezeichnete Eppensteiner Olympia- und Paralympics-Seelsorger Johannes Lackner als "Vorbild durch seine liebevolle Art, auf Menschen zuzugehen und sie mit großer Präsenz zu begleiten". Im Rahmen der Jubiläumsfeier sprach Lackner zu Glauben und sportlichem Miteinander.
Als Gratulanten des 40-Jahre-Jubiläums waren unter anderem der Erste Kärntner Landtagspräsident Andreas Scherwitzl, der Generalmanager des Österreichischen Behindertensportverbandes Matthias Bogner, die Gurker Seelsorgeamtsdirektorin Elisabeth Schneider Brandauer, die DSGÖ-Landespräsidenten Josef Pleikner (Kärnten) und Herbert Rohrer (Steiermark) sowie die Spitze der Sportunion Kärnten gekommen."Der Erfolg unserer Arbeit zeigt sich nicht nur in Medaillen oder Bestzeiten, sondern in strahlenden Gesichtern, neu gewonnenem Selbstvertrauen und der Gewissheit, dass Sport eine Brücke von Mensch zu Mensch ist", sagte DSG-BSV-Präsidentin Luttenberger.
Zu Beginn des Treffens wurde des im Frühjahr verstorbenen früheren DSGÖ-Vorsitzenden Josef "Peppi" Frank gedacht. Eppensteiner berichtete zudem über die Verlängerung der Kooperation mit der Sportunion und den engen Austausch mit Sportbischof Alois Schwarz, dem Behindertensport ein großes Anliegen sei.
Höhepunkt des Wochenendes war ein Bowlingturnier mit über 100 teilnehmenden Sportlern, Trainern und Begleitpersonen aus ganz Österreich, das mit einem Sieg des Sportunion-Teams vor der DSG Ferlach und der Spielgemeinschaft DSG St. Pölten & DSG Wien endete.
Quelle: kathpress