
Linz: Ehemaliger Dombaumeister Wolfgang Schaffer verstorben
Der frühere Linzer Dombaumeister Wolfgang Schaffer ist am 8. Dezember im 73. Lebensjahr verstorben. Das teilte die Diözese Linz am Freitag mit. Schaffer, der 2005 vom damaligen Bischof Maximilian Aichern zum Dombaumeister am Linzer Mariendom berufen wurde und bis 2022 im Amt war, verantwortete bis zuletzt prägende Projekte wie die Turmhelmsanierung und die Neugestaltung des Altarraums im Mariendom. Er habe entscheidend dazu beigetragen, "dass der Mariendom ein lebendiger Ort des Glaubens, der Spiritualität und der Hoffnung ist", würdigte Bischof Manfred den Verdienst des Architekten. Scheuer feiert am Samstag (20. Dezember) um 10 Uhr das Requiem für den Verstorbenen im Mariendom.
"Dass der Mariendom Bischofskirche, Landes- und Stadtkirche, ein Ort für Musik, Kunst und Kultur, mit einer großen Anziehungskraft für Pilger und Touristen ist, das ist wesentlich auch ein Verdienst von Wolfgang Schaffer", betonte Scheuer. Der mehrfach ausgezeichnete Architekt habe den Mariendom "als großes Erbe und als Auftrag verstanden". Dabei habe er mit großem Respekt vor den Leistungen vergangener Generationen gehandelt, aber auch die gegenwärtige Generation darin gefördert, sich mit ihren Lebens- und Glaubenserfahrungen in den Mariendom einzuschreiben.
Seinen Nachfolger Michael Hager bezog er bereits in den Monaten vor der geplanten Übergabe Ende 2022 in die Aufgaben des Dombaumeisters ein. Schaffer übergab Hager als Projekte die 2021 begonnene Restaurierung der Gemäldefenster sowie die Restaurierung der Altäre und Mosaike im Kapellenkranz, dem ältesten Teil des Mariendoms. "Wir haben den Mariendom von unseren Vorgängern bekommen und unsere Aufgabe ist es, auf ihn aufzupassen und ihn wieder gut an die nächste Generation weiterzugeben", fasste Wolfgang Schaffer damals seine Aufgabe als Dombaumeister zusammen.
Prämiertes Domcenter war letztes Projekt
Wolfgang Schaffer, geboren 1953, studierte Architektur an der TU Wien. 1989 gründete er sein eigenes Architekturbüro mit Schwerpunkt auf Um- und Zubauten (aber auch Neubau von Wohn- und Bürobauten). Von 2001 bis 2015 wirkte er zusätzlich als Baureferent der Diözesanfinanzkammer Linz. In dieser Funktion verantwortete er den Um-, Zu- und Neubau von zahlreichen Kirchen, Pfarrheimen und Pfarrhöfen in ganz Oberösterreich. Als letzten Kirchenbau in Oberösterreich plante und errichtete Schaffer als Leiter des Baureferats gemeinsam mit Architekt Alfred Sturm das Seelsorgezentrum Lichtenberg.
Das letzte Projekt, das Wolfgang Schaffer initiierte, war das neue Domcenter, das als architektonische Ergänzung des Mariendoms zum hundertjährigen Weihejubiläum errichtet wurde. Der Anbau dockt als barrierefreier Zugang an der Ostseite des Doms an. Ende November wurde das Bauwerk von der Zentralvereinigung der Architektinnen und Architekten Österreichs (ZV) mit dem Bauherr:innenpreis 2025 ausgezeichnet. Selbst sein Todestag verbinde Schaffer mit "seinem" Mariendom, hieß es seitens der Diözese Linz. Am 8. Dezember feiert der Mariä-Empfängnis-Dom sein Patrozinium.
Quelle: kathpress