
Krautwaschl: Auch nach Ende des Heiligen Jahres Hoffende bleiben
Mit einem Gottesdienst zum Fest der Heiligen Familie im Grazer Dom ist das Heilige Jahr 2025 in der Diözese Graz-Seckau am Sonntag (28. Dezember) zu Ende gegangen. Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl erinnerte in seiner Predigt daran, dass das unter dem Motto "Pilger der Hoffnung" stehende Jubiläumsjahr ein "Jahr der Gnade" gewesen sei. Angesichts gesellschaftlicher Spannungen, Überforderung und Zukunftsängsten brauche es Christinnen und Christen, die Hoffnung lebten und weitergäben, so der Bischof. Vor einem Jahr hat Papst Franziskus das Heilige Jahr 2025 unter dem Motto "Pilger der Hoffnung" eröffnet. Weltweit haben sich Diözesen daran beteiligt und beenden in diesen Tagen das Jubiläumsjahr mit feierlichen Abschlussgottesdiensten.
"Zu vieles treibt Menschen auseinander, zwischen unterschiedlichen Generationen, zwischen Angehörigen verschiedener Religionen, zwischen Verantwortungsträgern und Volk, zwischen den Geschlechtern", verwies Krautwaschl auf aktuelle Debatten. Weihnachten und das zu Ende gehende Heilige Jahr rufe in Erinnerung: "Als Glaubende sind wir Hoffende. Als Glaubende sind wir Liebende. Es gibt immer Hoffnung, weil Gott immer mit uns ist." Hoffnung sei keine blinde Zuversicht, sondern eröffne neue Perspektiven, mache versöhnungsbereit und lasse Menschen aufeinander zugehen. Weihnachten und das zu Ende gehende Heilige Jahr erinnerten daran, dass Gott den Menschen auch in Krisenzeiten begleite.
Zur Veranschaulichung verwies der Bischof auf konkrete Erfahrungen aus den sogenannten steirischen Hoffnungskirchen, die im Heiligen Jahr besondere spirituelle Akzente gesetzt hatten. Vorgelesen wurden Erfahrungsberichte aus der Basilika Weiz, dem Stift Vorau sowie der Franziskanerkirche in Graz. Diese zeigten, wie Menschen durch Impulsstationen, Wallfahrten, Beichtangebote, Exerzitien im Alltag und niederschwellige Zeichen Hoffnung neu entdecken konnten.
Auch über das Ende des Heiligen Jahres hinaus gelte der Auftrag, Hoffende zu bleiben, betonte Krautwaschl: "Auch wenn das Heilige Jahr nunmehr zu Ende geht: Werden wir nicht müde, Hoffende zu sein! Werden wir nicht müde, einer taumelden Welt die Impfung zu verabreichen, die uns wirklich leben lässt und die Hoffnung heißt." Die Hoffnung, die Gott schenke, "eröffnet uns Wege, die wir auch in komplexen Herausforderungen gehen können", so Krautwaschl am Ende der Predigt.
Heilige Jahre werden in der katholischen Kirche in der Regel alle 25 Jahre gefeiert. Bereits 2033 ist ein außerordentliches Heiliges Jahr anlässlich des 2.000-Jahr-Gedenkens an Tod und Auferstehung Jesu Christi geplant.
Quelle: kathpress