
Genetiker: "Wir brauchen alle Talente"
Mit einem Vortrag des Genetikers Markus Hengstschläger startete Montagabend die 63. Internationale Pädagogische Werktagung unter dem Motto "Die Dynamik der Kreativität." In seine Ausführungen in der Großen Universitätsaula in Salzburg unterstrich der international anerkannte Wissenschaftler die Wichtigkeit von Diversität innerhalb der Menschheit. "Umso mehr Verschiedene unter uns sind, desto eher ist immer jemand dabei, der die Antwort auf die Zukunft hat", so Hengstschläger. Bei der Eröffnung anwesend waren auch der Salzburger Erzbischof Franz Lackner, Caritas-Präsident Michael Landau und Landesrätin Martina Berthold.
"Da der Mensch durch sexuelle Fortpflanzung entsteht, ist jeder anders - im Gegensatz zur asexuellen Fortpflanzung, wo die Nachkommen alle gleich sind," führte Hengstschläger aus und verwies darauf, dass sich Menschen genetisch nur 0,1 Prozent voneinander unterscheiden würden. Diese genetischen Leistungsvoraussetzungen, die man laut Hengstschläger "als Talente bezeichnen könnte", müssten entdeckt und durch Üben und harte Arbeit gefördert werden. Auf die Pädagogik übertragen hieße das: "Wir können die nächste Generation nicht ausnahmslos mit dem Ausbügeln ihrer Schwächen beschäftigen, ohne die Stärken zu stärken. Talente sollen nicht gewertet werden. Wir brauchen sie alle! Jeder hat das Recht seines zu finden. Denn wir können es uns nicht leisten, auf die vielen unentdeckt bleibenden Talente zu verzichten."
Rund 600 Pädagogen diskutieren noch bis 11. Juli neueste Forschungsergebnisse aus unterschiedlichen Disziplinen, die auch für die Pädagogik bedeutsam sind. Veranstaltet wird die Tagung vom Katholischen Bildungswerk Salzburg in Kooperation mit der Caritas Österreich und der Universität Salzburg.
Quelle: kathpress