Erntedanksammlung für Not im Inland
Ab Sonntag werden in vielen Pfarren Wiens und Niederösterreichs Zucker, Reis, Nudeln, Öl, Konserven, Kaffee und Salz gesammelt: Die Caritas ruft zur jährlichen Erntedanksammlung, die Caritas-Präsident Michael Landau am Dienstag gemeinsam mit dem Wiener Erzbischof Christoph Schönborn offiziell gestartet hat. Die bis 26. Oktober gesammelten Spenden an haltbaren Lebensmitteln werden über das Projekt "Le+O" (Lebensmittel und Orientierung) für armutsbetroffene Menschen in Österreich weitergegeben.
Über eine Million Menschen in Österreich sind arm oder akut armutsgefährdet, knapp jedem Zweiten von ihnen fehlt wegen manifester Armut das Geld selbst für das Nötigste. "Es gibt viel mehr Armut, als wir im Allgemeinen wahrnehmen, wie etwa alleinerziehende Mütter oder ältere Menschen mit Mindestpension", betonte Kardinal Schönborn. Die bei der Erntedanksammlung in den Pfarren praktizierte Nächstenliebe sei "gelebtes Evangelium", der Blick der Caritas auf den einzelnen Menschen von großer Bedeutung.
Caritas-Präsident Michael Landau über die Sammlung für das Lebensmittelhilfs-Projekt Le+O in der Erzdiözese Wien:
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Die gesammelten Lebensmittel werden seit 2009 über das Le+O-Projekt der Wiener Pfarren und der Caritas einmal pro Woche gemeinsam mit Firmenspenden an Hygieneartikeln, Windeln und Waschpulver zu einem symbolischen Preis verteilt. Der Bedarf für dieses Angebot steige und neben den acht existierenden Ausgabestellen sind bereits weitere geplant, berichtete Landau. "Derzeit werden acht Tonnen Lebensmittel pro Woche verteilt, parallel dazu gibt es Beratung", so der Caritas-Präsident. Ziel sei, den Empfängern einen nachhaltigen Ausstieg aus der Armutsspirale zu ermöglichen.
Positiv wertete Landau die hohe Bereitschaft zur Mithilfe bei Le+O, das mit wöchentlich 500 ehrenamtlichen Mitarbeitern das "größte Freiwilligenprojekt der Wiener Caritas" sei. "Es ist ermutigend und zeigt den guten Grundwasserspiegel an Solidarität, wie viel lebendige Pfarrgemeinden bewegen können", so Landau. Laufend würden jedoch weiterhin Helfer für die Ausgabestellen und Fahrer für die Abholung von Lebensmittelspenden gesucht.