Eröffnung: Österreichweites Glockengeläut
Mehr als 740 Kirchen in ganz Österreich öffnen am Freitagabend zur elften "Langen Nacht der Kirchen" ihre Pforten. Von 18 Uhr bis nach Mitternacht stehen zwischen Bodensee und Neusiedlersee insgesamt mehr als 3.000 Veranstaltungen auf dem Programm, darunter Konzerte, Ausstellungen, Podiumsdiskussionen, Workshops, Lesungen und viele unterschiedliche spirituelle Angebote. In etlichen Gotteshäusern sind sonst öffentlich nicht zugängliche Orte wie Kirchtürme, Krypten oder Sakristeien für die Besucher geöffnet. Auch viele Ordensgemeinschaften gewähren exklusive Einblicke hinter die Klostermauern. Eingeläutet wird die ökumenische Kirchennacht von 17.50 Uhr an mit einem österreichweiten zehnminütigen Glockengeläut der teilnehmenden Gotteshäuser.
Der offizielle Eröffungsgottesdienst findet in der evangelisch-methodistischen Kirche in Wien-Fünfhaus statt. Für den Vorsitzenden des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ), Pastor Lothar Pöll, ist die "Lange Nacht" "das größte ökumenische Ereignis im Jahr und eine Erfolgsgeschichte". Die Kirchennacht sei auch eine gute Möglichkeit nicht so bekannte kleine Kirchen zu entdecken.
ÖRKÖ-Vorsitzender Lother Pöll
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Ein besonderer Schwerpunkt der diesjährigen "Langen Nacht" in Wien ist der Blick auf die verfolgten Christen in vielen Ländern der Welt. Um 17.15 Uhr startet aus diesem Anlass am Stephansplatz der traditionelle CSI-Schweigemarsch durch die Innenstadt. Ein weiterer thematischer Schwerpunkt der Kirchennacht ergibt sich aus dem heurigen Gedenkjahr zum Ende des Zweiten Weltkriegs vor 70 Jahren. In zahlreichen Veranstaltungen wird dieses Ereignisses wie auch der Shoa gedacht.
Zu den Publikumsmagneten dürfte auch heuer wieder der Stephansdom zählen, wo der Künstler Stefan W. Knor mit Lichteffekten eine "Himmelsleiter" errichtet hat. Gleiches gilt für den Linzer Mariendom, wo die Lichtinstallation "Chromotopia" von Victoria Coeln zu sehen ist. Die Kirchennacht in die Straßenbahn bringt die Linzer JugendKirche: Sie organisiert eine "JamTram", die mit verschiedenen Jugendbands zwischen Hauptbahnhof und Mühlkreisbahnhof pendelt.
Eines von vielen Highlights in der "Langen Nacht der Kirchen" sind geführte Segway-Touren zu Grazer Kirchen. Für Interesse unter den steirischen Besuchern dürfte auch die Pilgertour "Tief hinunter & hoch hinaus" sorgen, die vom Grazer Kanalsystem ausgehend zu interessanten Kirchen und auf den Hubschrauberlandeplatz des Landeskrankenhauses führt. Im Salzburger Dom wird ein Lichterlabyrinth errichtet, über der Altstadt laden die Kapuziner zur Begegnung auf der Klosterterrasse. Die Diözese St. Pölten widmet Flüchtlingen, die von Pfarren betreut werden, heuer einen der Programm-Schwerpunkte. So kochen Asylwerber in der Dompfarre St. Pölten und in der Pfarre Amstetten-Herz Jesu Spezialitäten aus ihren Heimatländern für die Besucher.
An der "Langen Nacht der Kirchen" beteiligen sich alle 16 in Österreich vertretenen christlichen Kirchen. Im Vorjahr nahmen rund 330.000 Menschen teil, 130.000 davon alleine in Wien. Die Veranstaltung hat mittlerweile auch internationale Abnehmer gefunden: In Tschechien, der Slowakei, in Ungarn, Südtirol und sogar in Estland findet die "Lange Nacht der Kirchen" nach österreichischem Vorbild statt; ähnlich auch in Frankreich oder in Berlin.
Programminformationen: www.langenachtderkirchen.at