Internationale Tagung über "Benediktiner als Päpste"
Sie hießen Silvester II., Paschalis II., Stephan IX. oder auch Benedikt XII. - und sie verbanden zwei Dinge: Es waren allesamt Päpste, und es waren Angehörige des Benediktinerordens. Was diese monastische Prägung für ihr Amtsverständnis und ihre Amtsführung als Päpste bedeutete, beleuchtet eine internationale Fachtagung, die ab Mittwoch (19. Oktober) in der Salzburger Erzabtei St. Peter stattfindet. Bis 21. Oktober werden internationale Fachleuchte unter dem Titel "Benediktiner als Päpste" die Zeit vom frühen Mittelalter bis in die Neuzeit beleuchten.
Untersucht werden soll bei der Tagung, die unter der Schirmherrschaft von Erzbischof Franz Lackner, Erzabt Korbinian Birnbacher, Vizekanzler Reinhold Mitterlehner und dem Salzburger Landeshauptmann Wilfried Haslauer steht, u.a. auch der Einfluss der monastischen Prägung der Päpste auf die Kurienleitung sowie die Kirchenpolitik und Reformen. "Wie agierten die Mönchspäpste in Rom, im Kirchenstaat, in Italien und Europa und darüber hinaus? Welche Memoria ist ihnen zuteil geworden?", heißt es im Tagungsfolder weiter. Damit trage die Tagung außerdem "einem neuen öffentlichen Interesse an Papstgeschichte Rechnung, das nicht zuletzt mit den Päpsten Benedikt XVI. und Franziskus verbunden ist", ist der Veranstalter, der an der Universität Paris XIII. lehrende Historiker Andreas Sohn, überzeugt.
Den Festvortrag zur Eröffnung der Tagung hält am Mittwoch, 19. Oktober, der an der Universität Erlangen-Nürnberg lehrende Historiker Klaus Herbers. Er spricht über das Spannungsfeld "Mönchtum und Papsttum. Gegensätze oder fruchtbare Ergänzung?" Im Rahmen des Festaktes wird auch das neue Buch von Andreas Sohn, "Benediktiner als Historiker" präsentiert.
Weitere Referenten an den beiden folgenden Tagen sind u.a. der Kirchenhistoriker, Benediktiner und emeritierte Abt der Abtei Gerleve, Pius Engelbert ("Gregor der Große und die Benediktiner"), der Regensburger Historiker Hans-Henning Kortüm ("Über das Geworfen-Sein von Papst Silvester II." und der Kirchenhistoriker der Philosophisch-Theologischen Hochschule der Steyler Missionare in Sankt Augustin, Georg Gresser ("Gregor VII. und Paschalis II. - Monastisiche Spiritualität contra priesterliche Aufgaben"). Über die spezielle Salzburger Perspektive ("Salzburg und die benediktinischen Reformpäpste") wird Erzabt Korbinian Birnbacher berichten.
Auch aus dem Vatikan konnten hochrangige Vertreter als Referenten gewonnen werden: So referieren am Freitag der Präsident des Päpstlichen Komitees für Geschichtswissenschaften, Bernard Ardura, sowie Giuseppe M. Croce vom Vatikanischen Geheimarchiv über benediktinische Päpste der Neuzeit.
(Infos und Detailprogramm: www.stift-stpeter.at)
Quelle: kathpress