14. März 2017
Rupprecht@kathbild.at, Franz Josef Rupprecht
Karl Korinek war Vorbild als Jurist und Christ
Kardinal Christoph Schönborn hat den in der vergangenen Woche verstorbenen früheren Verfassungsgerichtshof-Präsidenten Karl Korinek für sein vorbildliches Wirken als Jurist und bekennenden Christ gewürdigt. "Seine Treue als Jurist zum geltenden Recht bei gleichzeitiger Treue seinem Gewissen gegenüber machen ihn zu einem Vorbild", sagte der Vorsitzende der Bischofskonferenz im Interview mit Kathpress. Als "eminenter Jurist von großer Kompetenz und Lauterkeit" sei Korinek nicht umsonst Präsident des Verfassungsgerichtshofes geworden, einer Institution, die wie keine andere die Rechtsstaatlichkeit des Landes sicherzustellen habe, so der Kardinal.
"Karl Korinek war nie parteiisch, hat aber nie ein Hehl aus seiner christlichen Glaubenshaltung gemacht", betonte der Wiener Erzbischof und erinnerte an dessen musischen und humorvollen Wesenszug: "Seine Liebe zur Musik und seine köstlichen Interpretationen zu den österreichischen Klassikern sind eine andere Facette in diesem reich begabten Leben."
Der ehemalige VfGH-Präsident war am 9. März im 77. Lebensjahr nach schwerer Krankheit einem Herzleiden erlegen. Am 27. März findet um 18 Uhr im Wiener Stephansdom eine Seelenmesse für den Verstorbenen statt. Hauptzelebrant des Trauergottesdienstes wird der Heiligenkeuzer Altabt Gregor Henckel Donnersmarck sein. Die Wiener Dommusik gestaltet die Messe musikalisch.
Karl Korinek war einer der großen österreichischen Staatsrechtslehrer. Er lehrte zwischen 1973 und 2003 an den Universitäten Wien und Graz sowie an der Wirtschaftsuniversität Wien. Ab 1978 gehörte er dem Verfassungsgerichtshof an, von 2003 bis 2008 war er Präsident des Höchstgerichts. 2015 zeichnete Kardinal Schönborn den Juristen für sein wissenschaftliches Lebenswerk mit dem "Großen Kardinal-Innitzer-Preis" der Erzdiözese Wien aus. Im Ruhestand widmete sich Korinek seiner zweiten großen Leidenschaft, der Musik, auch als Aufsichtsrat der Staatsoper und Präsident des Vereins der Freunde der Wiener Staatsoper.
Quelle: kathpress
