800 Jahre Graz-Seckau: Diözesangeschichte mit Neuentdeckungen

Das von einem "Aggiornamento" auf vielen Ebenen der steirischen Kirche begleitete 800-Jahr-Jubiläum der Diözese Graz-Seckau bietet auch für kirchenhistorisch Interessierte ein Highlight: Die Grazer Fachwissenschaftler Michaela Sohn-Kronthaler und Rudolf K. Höfer sowie Diözesanarchivar Alois Ruhri sind die Herausgeber einer neuen Diözesangeschichte, die gegenüber der zum 775er-Jubiläum publizierten "Kirchengeschichte der Steiermark" mit etlichen neuen Akzenten aufwartet: Berücksichtigt wurden etwa die Themenbereiche soziales Wirken der Kirche, gottesdienstliche Praxis, das steirische Ordensleben, die hier besonders lebendige Ökumene und die hohe Bedeutung von Kunst, Bildung und Wissenschaft.

Der zum Jubiläum vorgestellte "Styria"-Band "lockt mit Neuentdeckungen und Überraschungen", wird Mitherausgeberin Sohn-Kronthaler im steirischen "Sonntagsblatt" zitiert. Und es handle sich um eine "echte Bistumsgeschichte, nicht bloß um eine Bischofsgeschichte", heißt es weiter in der Kirchenzeitung. Wissenschaftlich fundierter Inhalt werde allgemein verständlich vermittelt, bestärkt durch reiches Bildmaterial sowie übersichtliche Karten und Skizzen. Das Herausgebertrio stützte sich dabei u.a. auf die Expertise des Liturgiewissenschaftlers Reinhard Meßner, des Kirchenmusikers Franz Karl Praßls und des Diözesanmuseumsdirektors Heimo Kaindl.

Wie stark das Christentum die Steiermark bis heute prägt, zeigten u.a. die zahlreichen Gotteshäuser in Stadt und Land, das vielfältige Brauchtum rund um zentrale Feste im Kirchenjahr sowie das facettenreiche Engagement zahlreicher Christen in Kirche und Gesellschaft. - Das schreibt der Grazer Bischof Wilhelm Krautwaschl in seinem Vorwort zur Publikation. Er hoffe sehr, so der Bischof, dass von diesem Buch viele Anregungen für eine "gute und ertragreiche Weiterentwicklung" der katholischen Kirche in der Steiermark ausgehen werden.

Der im Verlag Styria erschienene Band "800 Jahre Diözese Graz-Seckau. Von der Gründung bis zur Gegenwart" umfasst 464 Seiten und kostet 35 Euro.

Quelle: kathpress