Corona: Gefängnisseelsorge unter erschwerten Bedingungen
In Österreichs Gefängnissen werden die Corona-Maßnahmen konsequent umgesetzt. Das bedeutet u.a. eine gravierende Einschränkung der Bewegungsfreiheit der Häftlinge, keine Besuche und auch keine gemeinschaftlichen Aktivitäten. Für die Insassen ein besonders schwierige Zeit, wie Christian Kuhn, Vorsitzender der "Arbeitsgemeinschaft der Katholischen Gefangenenhausseelsorger Österreichs", im Kathpress-Interview am Donnerstag einräumte. Die Gefängnisseelsorge sei bemüht, so gut es geht, ihren Dienst weiter aufrecht zu erhalten.
Gottesdienste gibt es derzeit keine, aber bis auf wenige Seelsorger, die der Corona-Risikogruppe angehören, würden alle ihren Dienst versehen und etwa auch - unter Einhaltung aller Sicherheitsvorgaben - Einzelgespräche mit den Insassen und Insassinnen führen.
Die katholischen Gefängnisseelsorger hätten in den meisten Gefängnissen auch einen Osterbrief gemeinsam mit einer kleinen Süßigkeit an die Gefangenen und oft auch an die Bediensteten verteilt. Im Brief bieten sie u.a. kurze Gedanken zum Osterfest und ermutigen die Insassen durchzuhalten.
Die katholischen Seelsorger unterstützten die Corona-Maßnahmen, die bis jetzt insgesamt gute Wirkung zeigten, so Kuhn. So gebe es bisher in den Gefängnissen außerordentlich wenige Coronafälle. Die Seelsorger hätten ihm - Kuhn - auch berichtet, dass die überwiegende Mehrheit der Gefangenen Verständnis für die Maßnahmen hat und diese mittrage, auch wenn es einige anderslautende Medienberichte gebe.
In Österreichs Gefängnissen wirken rund 45 katholische Seelsorger. Zehn davon hauptamtlich, die anderen nebenamtlich oder teils auch zur Gänze ehrenamtlich. In allen heimischen Gefängnissen ist laut Kuhn die katholische Seelsorge gewährleistet. Die Gefangenenseelsorge betreut menschlich und spirituell die in den österreichischen Anstalten angehaltenen Frauen und Männer und leistet Hilfestellung für Haftentlassene und deren Angehörige. Neben der katholische Seelsorge gibt es auch evangelische, orthodoxe und islamische Seelsorgerinnen und Seelsorger in Österreich.
Quelle: kathpress