"Geisterspiele": Kirchensportler sehen schwierige Güterabwägung
Die Diözesansportgemeinschaft Österreichs (DSGÖ) appelliert an die Regierung, alle Vor- und Nachteile bei der Wiederzulassung von Sportveranstaltungen im Profibereich abzuwägen. Aufgrund der weiter hohen Ansteckungsgefahr kämen ohnehin nur "Geisterspiele", also Spiele ohne Zuschauer, infrage, so die DSGÖ in einer Aussendung am Sonntag. Das DSGÖ-Vorsitzduo Pepi Frank und Sepp Eppensteiner erinnerten daran, dass viele Vereine unter großem wirtschaftlichen Druck stünden und daher die Saison fortführen möchten.
Gefordert sei zudem ein Härtefallfonds oder die Rückerstattung der Mehrwertsteuer bei Instandsetzung der Sportanlagen, um Sportvereine finanziell zu unterstützen. Denn diese stellten die Infrastruktur bereit, die Tausenden Menschen Bewegung ermögliche. Aktuell würden die Einnahmen durch Eintrittsgelder oder Sponsoren wegfallen. Hier müsse die Regierung den Sportvereinen entgegenkommen, so die beiden Kirchensportler.
Nach mehreren Wochen ohne Sportübertragungen appellierten Frank und Eppensteiner an den ORF und andere Medien bei Fortsetzung der Meisterschaften das "Unterhaltungsangebot möglichst vielen Menschen kostenlos und frei zugänglich ermöglichen". Damit könne auch verhindert werden, dass sich der Fußball mit "Geisterspielen" von seiner Basis - den Fans - entferne.
Die Eindämmung der Pandemie, die Gesundheit aller Beteiligten und der Schutz des Lebens seien "ethisch gesehen die höchsten Güter", betonte der DSGÖ. Auch dürfte die Vielzahl an Coronatests bei Sportlerinnen und Sportlern nicht zu Lasten der Allgemeinheit gehen. Frank und Eppensteiner warnten dabei auch vor einem "atmosphärischen Stimmungsdesaster", wenn in einer Phase der Corona-Entspannung "Spieler positiv auf Corona getestet werden und die Meisterschaft dann endgültig abgesagt werden müsste".
Quelle: kathpress