Armut in Österreich: Caritasdirektor Landau schlägt Alarm
Wien, 16.11.07 (KAP) Der Wiener Caritasdirektor Michael Landau hat am Freitag angesichts der wachsenden Armut in Österreich Alarm geschlagen. "Steigende Lebensmittelpreise und jetzt auch noch der Wintereinbruch: viele Menschen sind verzweifelt", so Landau wörtlich bei der "Lichter-Aktion gegen Armut" auf dem Wiener Stephansplatz. Viele Menschen wüssten nicht mehr, "ob sie das wenige Geld, das ihnen zur Verfügung steht, zum Essen oder zum Heizen verwenden sollen".
Im Oktober lag die Inflationsrate bei 2,8 Prozent, die Preise für Lebensmittel, Wohnen und Heizen seien aber noch stärker gestiegen, betonte der Caritasdirektor: "Betroffen sind davon Mindestpensionisten, aber auch alle anderen Menschen mit geringem Einkommen, Familien und vor allem Alleinerzieherinnen". Viele würden sich in ihrer Not an die Caritas wenden.
"Armut und besonders Kinderarmut ist eines der beschämendsten Probleme in einem reichen Land wie Österreich", so Landau. Mehr als eine Million Österreicherinnen und Österreicher lebten an oder unter der Armutsgrenze, ein Viertel davon seien Kinder und Jugendliche unter 20. "Armutsbekämpfung und Armutsvermeidung gehören deshalb ganz oben auf die politische Agenda", forderte der Caritasdirektor.
Mit der europaweiten Aktion "Eine Million Sterne" will die Caritas auf die wachsende Armut aufmerksam machen. Mehr als 5.000 Kerzen bildeten auf dem Stephansplatz das Wort "Armut". Prominente wie Maria Bill, Peter Matic, Barbara Coudenhove-Kalergi oder Christine Nöstlinger lasen Texte von Betroffenen. (Spenden: Kto.Nr. PSK 7.700.004, BLZ 60.000, Kennwort "Eine Million Sterne"). (ende)