Lebenskunst
29.6. | 07:05 | Ö1
LEBENSKUNST – Begegnungen am Sonntagmorgen, 29. Juni 2025, 7.05-8.00, Ö1
online: Rundgang mit Tiefgang
Liebst du mich? – Aspekte der Bibel
(Johannes 21, 1.15-19)
Petrus, der laut biblischer Überlieferung Anführer des Schülerkreises von Jesus aus Nazareth war, und Paulus, der, so erzählt das Neue Testament, erst nach der Auferstehung des Messias, des Christus, zum Glauben an ihn gekommen ist, werden zu den bedeutsamsten Persönlichkeiten des „Urchristentums“ gezählt. Petrus gilt in der katholischen Kirche als der erste Papst, Paulus, dank seiner im Neuen Testament zu findenden zahlreichen Briefe, als leidenschaftlicher Verkünder der Botschaft Jesu. Dass die katholische Kirche die beiden „Apostel“ am 29. Juni feiert, liegt daran, dass an einem 29. Juni die Übertragung ihrer Reliquien in die Katakombe an der Via Appia, nahe der heutigen Kirche San Sebastiano, stattgefunden haben soll. In katholischen Gottesdiensten ist am 29. Juni ein Text aus dem Johannesevangelium vorgesehen, der davon erzählt, dass Petrus schließlich die Schwere der Verantwortung, die ihm übertragen wird, begreift. Sein „Hirtenamt“ ist an unbedingte Liebe und Treue gebunden. Gedanken dazu von der Theologin und Direktorin des Österreichischen Katholischen Bibelwerks, Elisabeth Birnbaum.
Peter und Paul – Weil Gegensatzpaare das Ganze erst zum Ganzen machen
Sie gelten als zwei Gesandte, als Sendboten, also „Apostel“ Christi: Petrus und Paulus, umgangssprachlich Peter und Paul. Wenn sie auch ein eigentlich ungleiches Paar waren, werden die beiden doch in den christlichen Kirchen an ein und demselben Tag bedacht beziehungsweise gefeiert: am 29. Juni (nach dem julianischen Kalender ist das der 12. Juli). Der Journalist und Autor Herbert Maurer über den Mut zu Gegensätzen.
Nicht in der Angst bleiben – Darüber reden dürfen
Die Sorge in Zusammenhang mit einem Krieg in Nahost und einem möglichen Atomangriff war und ist groß. Und Zeugnisverteilung sowie Schulschluss dieser Tage in Österreich (am 27. Juni in den östlichen Bundesländern, am 4. Juli in den westlichen) rufen noch einmal den entsetzlichen Amoklauf am Grazer Bundesoberstufenrealgymnasium am 10. Juni in Erinnerung. Wenn Angst und Beunruhigung umgehen, ist die Telefonseelsorge Österreich besonders gefragt, landesweit und rund um die Uhr unter der Nummer 142 erreichbar. Die Wiener Telefonseelsorge, geleitet von Antonia Keßelring und Carola Hochhauser, ist ein ökumenisches Angebot der katholischen und evangelischen Kirche, die Menschen in Krisensituationen anonyme, kostenlose Beratung und Unterstützung anbietet, unabhängig von Religion und Konfession. Gundi Lamprecht hat mit Carola Hochhauser gesprochen und eine gerade in bangen Zeiten ermutigende akustische Collage gestaltet.
Theater in Bewegung am Alsergrund – Ein Rundgang mit Tiefgang
Im Rahmen des „Alsergrunder Kultursommers“ lädt die Schauspielerin und Autorin Waltraud Barton am 30. Juni sowie 1. Juli um jeweils 17 Uhr 30 zu einem inszenierten Rundgang in Wien-Alsergrund, also im 9. Bezirk Wiens. Das Stück mit dem Titel „Tafelrunde“ führt von Haus zu Haus, von Gedenktafel zu Gedenktafel. Die an den jeweiligen Häusern angebrachten Tafeln erinnern an Schriftsteller, der hier gelebt haben. Gendern ist nicht notwendig, es sind ausschließlich Männer wie Schönherr, Doderer oder Fried, die mit einer Gedenktafel bedacht wurden. Das und anderes wird bei dem Rundgang reflektiert; etwa ob das literarische Schaffen unabhängig vom Leben der Literaten und ihren tatsächlich gelebten Werten gesehen werden kann. Maria Harmer war bei der „Generalprobe“ mit den Schauspielerinnen Waltraud Barton, Katharina Franzel und dem Schauspieler Felix Kurmayer unterwegs.
Redaktion & Moderation: Doris Appel
