Franziskanerinnen
Ordensgemeinschaften im Portrait
Franziskanerinnen
Ordensgemeinschaften im Portrait
Die "Franziskanerinnen Vöcklabruck" hießen früher "Vöcklabrucker Schulschwestern" und sind mit 200 heimischen Mitgliedern Österreichs zweitgrößter Frauenorden. Gegründet 1850 zur Ermöglichung eines Zuhauses und des Schulbesuchs für arme und verwahrloste Kinder, betreibt der Orden bis heute in zahlreichen Niederlassungen in Oberösterreich Schulen, Kindergärten, Horte, Alten- und Pflegeheime, Spitäler und kümmert sich um Menschen in Notsituationen. Die Schwestern sind auch in den USA, Deutschland und Kasachstan tätig, die Ordenszentrale ist weiterhin in Vöcklabruck.
Gründer des Ordens ist der Oberösterreicher Sebastian Schwarz (1809-1870), der ab 1840 Vöcklabrucker Stadtpfarrer war. Er gründete hier eine Kinderbewahranstalt und eine Industrieschule und wollte Ordensschwestern für die erzieherischen Aufgaben heranziehen. Zwei Frauen wurden zur Ausbildung zu den Schulschwestern vom Dritten Orden des hl. Franziskus nach Graz gesandt. Als erste Vöcklabrucker Schwester gelobte Franziska Wimmer (1824-1886) am 5. September 1850 ein Leben nach der Regel des heiligen Franziskus und wurde Gründungsoberin.
Niederlassungen entstanden in Frankenburg (1858), Ried (1860), Ebensee (1864) und Braunau (1866), die zum Teil bis heute bestehen. Das erste Mutterhaus wurde 1851 eingeweiht, 1861 wurde die Gemeinschaft vom Linzer Bischof Rudigier als selbstständiges Institut anerkannt. 1905 war das große neue Mutterhaus in Vöcklabruck fertiggestellt, 1937 wurde die Kongregation päpstlich approbiert.
Heute ist der Orden mit Niederlassungen in Vöcklabruck, Oberthalheim, Timelkam, Berg, St. Georgen im Attergau, Höhnhart, Michaelnbach, Peuerbach und St. Johann am Walde vertreten. Der ordenseigene "Verein für Bildung und Erziehung" führt Krabbelstuben, Kindergärten, Horte, Pflicht- und Höhere Schulen in Frankenburg, Grieskirchen, Linz, Mondsee, Puchheim, Ried im Innkreis, Salzburg, Vöcklabruck und Wels.
Seit 1935 führt der Orden das Braunauer St. Josef Krankenhaus - heute mit 12 Schwestern vor Ort, nachdem es zwischenzeitlich im Jahr 1974 einmal sogar 74 Franziskanerinnen waren. Betreiber des Ordensspitals an der Grenze zu Deutschland ist heute ebenso wie jenes in Wels-Grieskirchen sowie die Alten- und Pflegeheime in Vöcklabruck, Gallspach, Rainbach und Maria Schmolln und weiters die Projekte für Betreubares Wohnen die "Tau-Gruppe-Vöcklabruck Holding der Franziskanerinnen von Vöcklabruck GmbH".
Die Franziskanerinnen von Vöcklabruck sind auch Herbergsgeber für Flüchtlingsfamilien: 14 Personen - vier Familien mit insgesamt sechs Kindern - leben derzeit in zwei Einrichtungen des Ordens, der bei der Betreuung seiner Gäste von Caritas und Volkshilfe unterstützt wird.
Die wohl bekannteste Vertreterin des Ordens ist Schwester Kunigunde Fürst, die zwei Jahrzehnte lang Generaloberin des Ordens und bis Ende 2012 auch Präsidentin der Vereinigung der Frauenorden Österreichs war. Seit ihrem Rücktritt Ende 2012 lebt die Vöcklabrucker Franziskanerin in der Niederlassung des Ordens in den kasachischen Orten Tonkoschurowka und Korneewka, wo sie sich in der dortigen einzigen katholischen Schule Zentralasiens sowie in Sozialprojekten engagiert.
Info & Kontakt
Franziskanerinnen von Vöcklabruck
Salzburger Straße 18
A-4840 Vöcklabruck
Tel: +43 - (0)7672 - 72667
http://www.franziskanerinnen.at