"Tag der Schöpfung"
Die kirchlichen Umweltbeauftragten Österreichs werben für den "Tag der Schöpfung" am 1. September. "Ziel dieses Tages ist der Dank für die Schöpfung und das Bewusstwerden der menschlichen Verantwortung dafür", heißt es in einer Aussendung von Sprecherin Hemma Opis-Pieber am Dienstag. Erreicht werden solle dies mit ökumenisch gefeierten "Schöpfungsgottesdiensten", Wanderungen, Exkursionen und Vorträgen. Konkrete Anregungen und Ideen für die Gestaltung des "Tages der Schöpfung" und die daran bis zum 4. Oktober anschließende Schöpfungszeit geben die Kirchenfachleute auf ihrer Website www.schoepfung.at.
Der Schöpfungstag am 1. September wurde vom Ökumenischen Patriarchat in Konstantinopel angestoßen. Seit heuer ist er auch offiziell Bestandteil des Kalenders der katholischen Kirche, wie Papst Franziskus am 10. August bekanntgab.
Bereits in den vergangenen Jahren wurde der Tag auch in Österreich unter dem Vorzeichen des Dienstes an der Schöpfung begangen. Durch den Impuls des Papstes erhofft sich Opis-Pieber nun weiteren Rückenwind für die Idee.
Bereits in der am 18. Juni veröffentlichten Enzyklika "Laudato si" habe Franziskus "vehement und unmissverständlich eine Abkehr von profitmaximierenden Wirtschaftssystemen und einen verantwortlichen Lebensstil von uns allen" gefordert, erinnerte die Mitarbeiterin der Diözese Graz-Seckau. Er habe klargestellt, dass mit reiner Symptombekämpfung die Erde nicht zu retten sein wird. Es bedürfe vielmehr einer fundamentalen ökologischen Umkehr. Dies bedeute konsequentes Vorgehen gegen den Klimawandel mit Umstieg auf erneuerbare Energieträger, Abkehr von "Wachstumszwang" und Wegwerfgesellschaft, Wertschätzung der Artenvielfalt jenseits aller Profitinteressen und Umverteilung der Güter der Erde zu Gunsten der Armen. Letztlich bedeutet das, "ein spirituelles Verhältnis zur Schöpfung zu entwickeln", gab Opis-Pieber den Papst wieder.
"Meilenstein" Welt-Klimakonferenz
Die kirchlichen Umweltbeauftragten Österreichs betrachteten auch die Pariser Welt-Klimakonferenz ab dem 30. November als "einen der wichtigsten globalen Meilensteine, wenn es darum geht, unkontrollierbare Entwicklungen des Weltklimas noch zu verhindern". Verschiedenste kirchliche Aktivitäten würden im Vorfeld und in Begleitung der UN-Konferenz gesetzt. So soll etwa ein Pilgerweg durch Österreich die Öffentlichkeit sensibilisieren (www.klimapilgern.at).
Von den österreichischen Politikern fordern die Umweltbeauftragten der evangelischen und katholischen Kirche, sich für weitreichende Maßnahmen gegen umweltschädigende CO2-Emissionen einzusetzen.