Augustsammlung: "Ihre Spende kann Wunder wirken"
Caritas-Pressekonferenz zum Auftakt der traditionellen Augustsammlung - Caritas-Präsident nach Lokalaugenschein im Senegal: Man muss den Menschen in Afrika helfen statt die Grenzen Europas dicht zu machen
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Wien, 24.7.09 (KAP) Caritas-Präsident Franz Küberl hat am Freitag an die österreichische Bundesregierung appelliert, sich auf EU-Ebene dafür einzusetzen, dass den Menschen in Afrika geholfen wird anstatt die europäischen Grenzen mit Stacheldraht dicht zu machen. Existenzsichernde Initiativen an den afrikanischen Brennpunkten der Not seien die klügste und menschlichste Lösung für Afrika und Europa, so Küberl bei einer Pressekonferenz am Freitag in Wien zum Auftakt der diesjährigen Caritas-Augustsammlung, die unter dem Motto "Ihre Spende kann Wunder wirken" steht.
Der Caritas-Präsident ist soeben von einem Lokalaugenschein in der westafrikanischen Republik Senegal zurückgekehrt. Es verwundere ihn überhaupt nicht, so Küberl, dass so viele Menschen, die in bitterster Armut und ohne jede Perspektive leben, nach Europa gelangen wollen. Was immer sie auch erwartet, es sei jedenfalls besser als ihr bisheriges Leben. Zu den Gesprächspartnern Küberls im Senegal zählten Bäuerinnen und Fischer, aber auch der Erzbischof von Dakar, Kardinal Theodore-Adrien Sarr, und der Apostolische Nuntius in Dakar, Erzbischof Luis Mariano Montemayor. Ansatzpunkt der Entwicklungsprojekte der Caritas im Senegal sind oft die Frauen, die aber dann oft auch die Männer mitziehen.
Die Caritas versucht an Ort und Stelle, das Leben der Menschen zu verbessern. Wie in anderen afrikanischen Ländern kämpfen auch im Senegal die Bauern mit wiederkehrenden Dürreperioden. Küberl: "Konkret wollen wir gemeinsam mit der österreichischen Bevölkerung ein paar Dutzend Dörfer in der Sahelzone fruchtbar machen. Bitte, helfen Sie uns, Wüstendörfer in fruchtbare Bauerndörfer zu verwandeln. Mit 15 Euro können Sie beispielsweise im Senegal 10 Bananenstauden-Setzlinge kaufen, mit 40 Euro einen ganzen Garten anlegen, mit 160 Euro Saatgut für eine verarmte Familie erstehen".
"Durch die Caritas und das Engagement der betroffenen Menschen wird jeder Spendeneuro vervielfacht", so Lukas Steinwendtner, Auslandshilfechef der Caritas St. Pölten, die bereits seit vielen Jahren mit der Caritas-Senegal zusammenarbeitet. Schon ein Brunnen um 5.000 Euro könne im Senegal das Leben eines ganzen Dorfes verändern: Sauberes Trinkwasser, das die Kinder nicht krank macht; genug Wasser, um die Schafe und Ziegen zu tränken und Gemüse zu pflanzen; kein Hunger, kein stundenlanges Wasserschleppen mehr. Steinwendtner: "Für die Menschen im Senegal sind das alles kleine Wunder".
"Jeder Euro hilft"
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Insgesamt unterstützt die Caritas-Auslandshilfe mit den Spenden aus der Augustsammlung in 309 Projekten in Afrika, Asien und Lateinamerika Menschen in konkreten Armutssituationen, wie der Auslandshilfechef der Caritas-Österreich, Christoph Petrik-Schweifer, erläuterte: "Von Ernährungszentren für Babies im Sudan über Wasserprojekte in Burkina Faso und Kenia bis hin zu Landwirtschaftsprogrammen im Senegal und Äthiopien oder auch Kinderpatenschaftsprogrammen in Afrika, Asien und Lateinamerika. Jeder Euro ist wichtig und jeder Euro hilft".
Petrik-Schweifer warnte u.a. vor den dramatischen Auswirkungen des Klimawandels. Schätzungen zufolge seien bereits gegenwärtig 20 Millionen Menschen wegen der Auswirkungen des Klimawandels auf der Flucht. "Die Not der Menschen wird durch den Klimawandel akut verschärft", so der Caritas-Auslandshilfechef. Für die 15. UN-Klimakonferenz, bei der im kommenden Dezember in Kopenhagen ein weltweites Klimaabkommen beschlossen werden soll, fordere die Caritas daher eine ausreichende Finanzierung der nötigen Maßnahmen, damit die Entwicklungsländer, die den Klimawandel nicht verursacht haben, dessen negative Folgen nicht ausbaden müssen. Schätzungen zufolge würden die Kosten für die notwendigsten Maßnahmen mindestens 50 Milliarden US-Dollar pro Jahr betragen.
Caritas-Präsident Küberl sprach in diesem Zusammenhang von einem "globalen Kraftakt", er forderte die österreichische Bundesregierung auf, "den mehrfach fix versprochenen Stufenplan zur Erhöhung der Entwicklungshilfe endlich vorzulegen und auch einzuhalten". Um sicherzustellen, dass das Geld tatsächlich gezielt zur Armutsbekämpfung eingesetzt wird, müssten zudem die Mittel für die staatliche Entwicklungsagentur ADA verdoppelt werden.
Die finanziellen Mittel für die Caritas-Auslandshilfe stammen zu zwei Dritteln aus Spenden. Petrik-Schweifer: "Gemeinsam mit den Spenderinnen und Spendern können wir viel gegen die Armut tun".
Spendenmöglichkeit:
PSK 7.700.004 (BLZ 60.000) Kennwort: Augustsammlung
Linktipps:
» UN-Welternährungsorganisation FAO
» Caritas