Stephansdom: Advent-Präsentation der neuen Lichtanlage
Der Wiener Stephansdom bietet am Mittwoch, 5. Dezember, 20.30 Uhr, eine große adventliche Lichtshow. Dompfarrer Toni Faber, Dombaumeister Wolfgang Zehetner und die Lichtplaner "podpod design" präsentieren die im Herbst eingebaute neue Lichtanlage mit ihren vielseitigen und unterschiedlichen Beleuchtungsmöglichkeiten. Neben der notwendigen funktionalen Beleuchtung, die etwa das Lesen von Texten oder die sichere Orientierung im Raum unterstützt, wird nun zum ersten Mal auch die Architektur des Doms selbst beleuchtet und somit erlebbar.
Sämtliche Leuchten sind in LED-Technik ausgeführt und in ein technisch komplexes, jedoch auch vom Laien leicht zu bedienendes Lichtsteuerungssystem eingebunden. Das Lichtkonzept setzt sich aus mehreren funktionalen Ebenen - Grundlicht, Deckenaufhellung, Säulenaufhellung, Akzentuierung der Altäre und Figuren und mystisches Licht - zusammen, die im Zusammenspiel die jeweiligen Lichtszenen ergeben. Neben der Grundbeleuchtung, werden nun auch Decken und Säulen aufgehellt und Altäre und Figuren hervorgehoben.
Die Anlage besteht aus 62 Säulenstrahlergruppen und 23 Einzelleuchtengruppen mit in Summe 316 Richtstrahlern und Deckenflutern, sowie 29 Pendensystemen mit insgesamt 327 Richtstrahlern. Von den 22 Kerzenluster mit 360 Lichtpunkten wurde einer bereits auf visuell und lichttechnisch hochwertige LED-Kerzen umgerüstet, die restlichen werden im Laufe des kommenden Jahres wie auch die 53 LED-Kerzen auf den Altären nach budgetärer Disposition ergänzt. Designed wurde das Lichtkonzept vom Studio "podpod". Die Wiener Wirtschaftskammer steuerte 150.000 Euro bei.
Vor 70 Jahren Langhaus wieder eingeweiht
Im Advent wird im Stephansdom auch der feierlichen Eröffnung und Segnung des wiederaufgebauten Langhauses vor 70 Jahren gedacht, wie die Wiener Citypastoral-Zeitung "Kirche im Zentrum" in ihrer neuesten Ausgabe erinnerte. Zu der Wiedereröffnung des 1945 ausgebrannten Doms, die weltweit live im Radio in viele Länder - darunter USA und Kanada - übertragen wurde, wurde auch ein Schreiben von Papst Pius XII. verlesen.
Aus Anlass der Domeröffnung am 19. Dezember 1948 schuf der Osttiroler Bildhauer Josef Troyer einen dreiflügeligen Krippenaltar. Der Stephansdom bildet dabei den Hintergrund für das Geschehen in der Heiligen Nacht. Bei der Mitternachtsmette 1948 konnten die Gläubigen den neuen Altar erstmals sehen. Er ist seither jedes Jahr zur Weihnachtszeit im Eingangsbereich des Doms aufgestellt.
Die Erzdiözese Wien erinnerte kürzlich auch an den unbeugsamen Willen der Österreicher, nach dem Zweiten Weltkrieg den Dom so rasch als möglich wieder aufzubauen. Dies könne man auch als Startschuss für den generellen Wiederaufbau Österreichs sehen. Alle Bundesländer hatten sich am Wiederaufbau des Doms beteiligt.
Quelle: kathpress