Kirche würdigt Freiwillige für deren "Dienst am Evangelium"
Die katholische Kirche in Österreich und weltweit lebt vor allem davon, dass viele Menschen ihren Glauben in die gute Tat für andere umsetzen - wobei der größte Anteil davon in ehrenamtlicher Form geschieht: Darauf hat die Kirche zum jährlich am 5. Dezember begangenen "Tags des Ehrenamtes" aufmerksam gemacht. Wenn Menschen "sich vom Evangelium in den Dienst nehmen" ließen, so könne dieser prinzipiell ohne materielle Gegenleistung geschehene Einsatz "nicht hoch genug geschätzt werden", hob etwa die Erzdiözese Salzburg in einer Aussendung zum Welttag hervor. Es seien die Freiwilligen, die Gemeinde aufbauten und Zusammenhalt schufen.
Allein in Salzburg sind 25.000 Frauen und Männer im kirchlichen Leben ehrenamtlich engagiert und leisten mindestens drei Millionen unbezahlte Stunden pro Jahr, hieß es seitens der Erzdiözese. Die wichtigsten Felder des Engagements seien die Pfarren, die Katholische Aktion und die Caritas. "Der 'Tag des Ehrenamts' am 5. Dezember ist ein Anlass, diesen Frauen, Männern und Jugendlichen zu danken und an die in der Erzdiözese geltenden Grundstandards zu erinnern", erklärte Seelsorgeamtsleiterin Lucia Greiner.
Auf verschiedenste Weise fördern die Diözesen das freiwillige Engagement der Gläubigen. In Salzburg hat die Kirche für alle Ehrenamtlichen eine Haftpflicht- und Unfallversicherung abgeschlossen. Es gibt zudem ein breit gefächertes Aus- und Weiterbildungsangebot, das für die unterschiedlichen Dienste von Wortgottesdienstleitung über Trauerbegleitung bis zu Besuchsdiensten reicht.
Einmal pro Jahr gibt es zudem in den meisten österreichischen Pfarren Dankfeste, zu denen im Schnitt jeweils über hundert Menschen eingeladen werden - u.a. Lektoren, Kommunionhelfer, Chormitglieder, Pfarrbriefgestalter und -austräger, Caritas-Sammler sowie Engagierte in der Erstkommunion- und Firmvorbereitung. Daneben gibt es jedoch auch überregionales kirchliches Engagement, wie etwa bei Umwelt-, Menschenrechts- oder Flüchtlingsfragen, in der Frauenspiritualität und in der Ökumene.
Caritas: Beitrag "zu gutem Miteinander"
Dass viele kirchliche Initiativen und Hilfswerke auf freiwilliges Engagement völlig angewiesen sind, zeigt auch eine Aussendung der steirischen Caritas. Ehrenamtliche trügen "zu einem guten Miteinander in der Gesellschaft bei", erklärte Caritas-Direktor Herbert Beiglböck. Ihr Aufgabengebiet sei sehr groß und reiche von Fahrten an Winterabenden, um Obdachlosen einen Schlafplatz anzubieten, über Nachmittage in einem Lerncafé zur Unterstützung von Kindern bei der Schulaufgabe bis hin zu Spaziergängen mit Pflegeheim-Bewohnern oder dem Sammeln übriggebliebener Lebensmitteln bei Supermärkten für die Weitergabe an Menschen in Not.
Freiwillige der Caritas kommen aus allen Gesellschafts- und Altersschichten, heißt es in der Aussendung weiter: Kinder und Jugendliche machten bereits bei Aktionen wie dem "Laufwunder", dem "Young Heroes Day" oder im Advent bei der Aktion "Eine Million Sterne" für Kinder in Not mit. Firmen beteiligten sich bei "Social Days" mit Renovierungsarbeiten, Gartengestaltung oder der Unterstützung von Ausflügen, steiermarkweit 3.000 Privatpersonen seien bei der jährlichen Haussammlung von Tür zu Tür unterwegs und sammelten Spenden für Menschen in Not in der Steiermark. Studierende wie auch Pensionisten leisteten Nachtdienste an den Wochenenden in den Notschlafstellen oder aktuell beim Kältetelefon. Weiter auf der Suche ist die Caritas momentan nach Freiwilligen, die als Paten Migranten - Einzelpersonen oder Familien - beim Deutschlernen, Ausflügen oder Behördenwegen begleiteten.
Quelle: kathpress