Jungschar: Nikolaus als Schutzpatron der Kinder feiern
Die Katholische Jungschar hat am Mittwoch daran erinnert, dass der heilige Nikolaus Schutzpatron der Kinder ist. In einer Aussendung betont Stephanie Schebesch-Ruf, Bundesvorsitzende der Katholischen Jungschar Österreichs (KJSÖ), Nikolaus sei ein zentrales Vorbild gelebten Glaubens. Schebesch-Ruf:
Die Botschaft des Bischofs aus Myra ist heute aktueller denn je. Er hat sich auf die Seite der Schwächsten der Gesellschaft gestellt, hat ohne Aufsehen dort geholfen, wo es nötig war und immer ein offenes Ohr für die Anliegen seiner Mitmenschen gehabt.
Der heilige Nikolaus habe sich ganz besonders der Bedürfnisse und Wünsche der Kinder angenommen, sich tatkräftig für ihre Anliegen stark gemacht und gelte heute als ihr Schutzpatron. Die Katholische Jungschar als eine der größten Kinderorganisationen Österreichs setze sich ebenso wie der Nikolaus aktiv für Kinder und ihre Rechte ein.
So machten KJSÖ - und Nikolaus - beispielsweise auf Themen wie Kinderarmut aufmerksam. "Noch immer sind 324.000 Kinder und Jugendliche in Österreich armutsgefährdet. Hier besteht dringender Handlungsbedarf, statt Kürzungen braucht es wirksame Maßnahmen, um Kinderarmut zu bekämpfen", so die Bundesvorsitzende.
Weiter erinnert sie, dass der heilige Nikolaus ein Sinnbild unseres Selbstverständnisses als Jungschar sei.
Wir stehen mit ihm auf der Seite der Kinder. Der Nikolaustag ist für Kinder ein besonderer Tag, der keine Angst machen, sondern mit Freude erfüllt sein sollte.
Als kirchliche Kinderorganisation engagiere sich die Katholische Jungschar seit Jahrzehnten dafür, dass Kinder im Mittelpunkt des Feiergeschehens stehen: "Ihre Fragen und Anliegen sind wichtig, ihnen muss Gehör verschafft werden."
Mit Hilfe von Text- und Liedvorschlägen, Hintergrundinformationen und grundlegenden Hinweisen zu einer angstfreien, frohen gemeinsamen Feier möchte die KJSÖ Eltern, Pädagoginnen und Pädagogen genauso wie Pfarrverantwortlichen die Besonderheit dieser Heiligenfigur vermitteln. Über den Webshop der Katholischen Jungschar kann eine ausführliche Materialsammlung zum Thema bestellt werden (www.jungscharshop.at).
Tausende Kirchen nach Nikolaus benannt
Die Verehrung des Bischofs von Myra verbreitete sich im Mittelalter rasant. Er wurde unter anderem als Schutzpatron der Kinder und Schüler, der Schiffer, Kaufleute und Diebe sowie als Helfer in der Not angerufen. Seit dem 16. Jahrhundert tritt die Figur des Nikolaus als Gabenbringer für die Kinder auf. Für diese Aufgabe wurden ihm auch oft unheimliche Begleiter wie Knecht Ruprecht, Pelznickel oder Krampus zur Seite gestellt.
Wie beliebt der Bischof von Myra war, zeigt sich auch darin, dass Tausende Kirchen nach ihm benannt wurden. Zugleich entwickelte sich der Vorname "Nikolaus" zu einem der häufigsten männlichen Rufnamen des Mittelalters. "In manchen Städten hießen zeitweise bis zu einem Viertel aller Männer Nikolaus", weiß die Mainzer Germanistin und Namensforscherin Rita Heuser. Und da sich aus Vornamen im Spätmittelalter auch Nachnamen entwickelten, ist "im deutschen Sprachgebiet Nikolaus wohl derjenige, der die meisten Familiennamen hervorgebracht hat", so die Wissenschaftlerin, die derzeit mit anderen ein digitales Lexikon der deutschen Familiennamen aufbaut.
Dutzende unterschiedliche Familiennamen lassen sich laut Heuser auf Nikolaus zurückführen. Darunter sind Nickel, Ni(e)tzsche, Klaus, Klaas oder Klose. Fast 300.000 Familien im deutschen Sprachraum tragen einen sicher auf Nikolaus zurückgehenden Familiennamen. Dabei fand die Freiburger Sprachwissenschaftlerin Kathrin Dräger heraus, dass die Hauptverbreitungsgebiete nicht - wie zuvor angenommen - von Zentren des Heiligenkults abhängen, sondern überregional verbreitet sind.
Quelle: kathpress