Schönborn: Religion in Kindergärten und Schulen thematisieren
Der Wiener Erzbischof, Kardinal Christoph Schönborn, hat sich dafür ausgesprochen, Religionen und die mit ihnen verbundenen Feste und Bräuche in Kindergärten und Schulen zum Thema zu machen. Die Auseinandersetzung damit bereits im Kindesalter sei ausschlaggebend für einen späteren respektvollen Umgang mit Andersgläubigen, schrieb Schönborn in seiner Freitags-Kolumne in der Gratiszeitung "Heute". Er sei "überzeugt, dass dies früh eingeübt werden soll".
Die Forderung nach Kindergärten und Schulen als "religionsfreie Räume" hält der Kardinal für kurzsichtig, denn "dadurch verschwindet Religion nicht. Sie wird nur nicht thematisiert", gab er zu bedenken. Religiöse Feste und Zeichen durch einseitige Verbote aus der Welt der Kinder zu verbannen, sei deshalb nicht zielführend. "Religion ist nicht Privatsache. Sie trägt konstruktiv zum gesellschaftlichen Zusammenleben bei", zitierte der Kardinal die Linzer Theologin Helena Stockinger, die sich jüngst im "Standard" zu dieser Frage geäußert hatte.
Quelle: kathpress