St. Gabriel: Steyler Missionare sagen Caritas Hilfe zu
Die Steyler Missionare von St. Gabriel haben der Caritas ihre Unterstützung bei der Betreuung der kürzlich im dortigen Caritas-Haus eingezogenen minderjährigen Asylwerber zugesagt. Die 16 Jugendlichen aus Afghanistan und dem Irak waren zuvor in dem umstrittenen Sonderquartier in Drasenhofen untergebracht, dessen Räumung Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner kürzlich angeordnet hatte. "Wir fürchten uns nicht. Wir vertrauen darauf, dass durch das Zusammenwirken vieler ein friedliches Miteinander gelingt, und dass die Liebe letztlich stärker ist als der Hass", betonte Provinzial P. Stephan Dähler am Freitag in einer Stellungnahme. Die Ordensmänner wohnen in unmittelbarer Nachbarschaft zum Caritas-Haus.
Die Achtung vor der Würde jeder menschlichen Person sei unverzichtbar. Wenn Jugendliche "auffällig" werden, dürften sie also nicht weggesperrt werden, man müsse ihnen vielmehr die notwendige Hilfe zur Verfügung stellen, betonte der Ordensmann. Dass das nun im Caritas-Haus St. Gabriel geschehe, "freut uns sehr, genauso wie die vielfältige Unterstützung aus der Bevölkerung".
Im Missionshaus St. Gabriel bei Mödling werden seit 1992 Asylwerber aufgenommen. Das Haus wird von der Caritas geführt. Bis zum Frühjahr 2018 waren in St. Gabriel über 100 besonders schutzbedürftige Flüchtlinge untergebracht; darunter etwa schwerkranke Menschen mit Multipler Sklerose oder Krebs, besonders schwer Traumatisierte, Menschen mit psychischen Erkrankungen oder auch unbegleitete minderjährige Flüchtlinge.
Im Juni wurde mit der Verlegung der Flüchtlinge in andere Quartiere im Land begonnen. Von Behördenseite wurde die zunehmende Auflösung des Flüchtlingsheims mit ungenügenden Sicherheitsvorkehrungen begründet, die sich beim tragischen gewaltsamen Tod eines Flüchtlings in St. Gabriel im Mai 2018 gezeigt hätten. FPÖ-Landesrat Gottfried Waldhäusl ordnete daraufhin die Absiedlungen an.
Quelle: kathpress