Wien: Familienverband bekräftigt "Nein" zur Sonntagsöffnung
Der Katholische Familienverband Wien (KFVW) hat sein "Nein" zur Sonntagsöffnung in Wien bekräftigt. Auslöser war die Forderung von Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck und Kanzleramtsminister Gernot Blümel nach Tourismuszonen in Wien, in denen Geschäfte ganzjährig auch am Sonntag aufsperren können. Barbara Fruhwürth, Vorsitzende des KFVW, reagierte am Freitag mit einer Aussendung: "Wir lehnen Tourismuszonen in Wien kategorisch ab!" Für Fruhwürth ist der ÖVP-Vorschlag ein "Türöffner für eine Ausdehnung der Sonntagsöffnung". Auf Tourismuszonen folgten Einkaufsstraßen sowie Einkaufszentren und auf vereinzelte geöffnete Sonntage eine Daueröffnung der Geschäfte, befürchtet die Vorsitzende.
Die Wiener ÖVP kritisierte am Donnerstag in einer Aussendung, dass Wien das einzige Bundesland ohne Tourismuszonen sei. Das größte Argument für die Sonntagsöffnung in Tourismuszonen - wie den ersten Bezirk, die Innere Mariahilfer Straße und Schönbrunn - sei für die Wiener ÖVP der Abfluss der Kaufkraft in die Nachbarländer oder in den Onlinehandel.
Diese Befürchtung teilte die KFVW-Vorsitzende nicht: "Ich bin überzeugt, dass der Onlinehandel oder der Einkauf im benachbarten Ausland trotz Sonntagsöffnung weiter floriert." Für Fruwürth sei "dies mehr eine Frage des persönlichen Konsumverhaltens denn der Öffnungszeiten".
Umfragen haben gezeigt, dass die Handelsangestellten mehrheitlich gegen eine Öffnung der Geschäfte am Sonntag sind.
So die Vorisitzende. Der Wunsch der Angestellten müsse "dem demokratischen Prinzip folgend" berücksichtigt werden. Fruhwürth hofft weiterhin auf "eine entsprechende Unterstützung unserer Forderung von Seiten des Bürgermeisters Michael Ludwig". Dieser hatte, wie sein Vorgänger Michael Häupl, eine Einigung zwischen Wirtschaftskammer und Gewerkschaft zur Grundbedingung von Sonntagsöffnungszeiten gemacht. (Infos: www.familie.at)
Quelle: kathpress