Bischöfe eröffnen Maximilianjahr in Niederösterreich und Tirol
Im Zeichen des vor 500 Jahren verstorbenen Kaisers und Begründers des Habsburger-Weltreichs steht in den Bundesländern Niederösterreich, Tirol und Oberösterreich das Maximilianjahr. Mit der Weihe eines neuen Altars und des neu gestalteten Kaiser-Maximilian-Grabs wird es am kommenden Freitag, 11. Jänner, in Wiener Neustadt kirchlich eröffnet. Militärbischof Werner Freistetter leitet die Feier um 10.30 Uhr in der Georgskathedrale der Militärdiözese. Das gotische Gotteshaus, das im Krieg fast völlig zerstört wurde, war 1459 auch die Taufkirche des "letzten Ritters".
Am 12. Jänner, dem 500. Todestag Maximilians I., feiert Bischof Hermann Glettler um 10 Uhr ein Requiem in der Innsbrucker Hofkirche. Bischof Freistetter tut dies zudem am selben Tag auch um 15 Uhr in der Georgskathedrale. Kaiser Maximilian I. wurde 1519 auf eigenen Wunsch in seiner Taufkirche unter den Stufen des dortigen Altars beigesetzt.
Die Hofkirche hingegen wurde von seinem Nachfolger Ferdinand I. als Grabstätte in Auftrag gegeben. Die Kirche neben der Innsbrucker Hofburg enthält ein Scheingrab (Kenotaph).
Der neue Altarraum in Wiener Neustadt wurde von Betoneinbauten der 1960er-Jahre befreit, ein den liturgischen Vorschriften entsprechender fester Altar - von zwei Innsbrucker Künstlern entworfen und aus Bronze und Stein gefertigt - errichtet.
Die Innsbrucker Hofkirche mit dem Kenotaph steht im Zentrum der Tiroler Landesausstellung in Schloss Ambras (11. April bis 31. Oktober, www.schlossambras-innsbruck.at). Zum 500. Todestag erinnern aber auch an anderen Orten in Österreich zahlreiche Feiern und Ausstellungen an den Reformer und "letzten Ritter".
Der Habsburger wurde 1477 Herzog von Burgund, 1486 römisch-deutscher König, 1493 Herr der Habsburgischen Erblande und schließlich von 1508 bis 1519 Kaiser des Heiligen Römischen Reiches. Seine Hauptresidenz war die Innsbrucker Hofburg, sein Sterbeort die Welser Burg, sein Geburts-, Tauf- und Grablegungsort schließlich Wiener Neustadt.
Eine Maximilian-Ausstellung zeigt ab 9. März das Chorherrenstift Klosterneuburg. Der Kaiser hatte 1506 die Gebeine des heiligen Leopold dorthin übertragen lassen. Die Ausstellung "Des Kaisers neuer Heiliger" zeigt Dokumente zur Übertragung und zur "Medieninszenierung" des Habsburg-Babenberg-Mythos im 16. Jahrhundert (www.stift-klosterneuburg.at).
Das Tiroler Zisterzienserstift Stams zeigt eine Schau zu Kaiser Maximilian unter dem Titel "... in Fried und Einigkeit ...". Im Sommer 1497 traf sich der damalige römisch-deutsche König mit einer Gesandtschaft des türkischen Sultans auf einer Wiese vor dem Zisterzienserkloster Stams. Vertreten waren auch mehrere deutsche Kurfürsten und Bischöfe, der Legat Papst Alexanders VI. sowie Gesandtschaften aus Venedig, Mailand, Neapel und Spanien. Ziel war, dort den Grundstein für einen Frieden zwischen der abendländischen Christenheit und dem Osmanischen Reich zu legen. Die Ausstellung beschäftigt sich zudem mit dem komplexen Verhältnis des Zisterzienserordens zum Islam (13. April bis 27. Oktober; www.stiftstams.at).
Das Stadtmuseum von Wels, Sterbeort des Kaisers, bietet eine Sonderausstellung mit dem Titel "Maximilian I., Kaiser - Reformer - Mensch". Sie setzt einen Schwerpunkt auf Druckkunst, die der Kaiser zur publikumswirksamen Darstellung seiner persönlichen und politischen Ziele nutzte. Gezeigt werden u. a. Holzschnitte, Gemälde und literarischen Werke. (21. März bis 27. Oktober).
Quelle: Kathpress