Weltjugendtag
Mehr als 200 Pilger aus Österreich in Panama
Weltjugendtag
Mehr als 200 Pilger aus Österreich in Panama
Mehr als 200 Jugendliche aus Österreich brechen in diesen Tagen Richtung Mittelamerika auf, um dort am katholischen Weltjugendtag in Panama teilzunehmen. Zu dem katholischen Großereignis vom 22. bis 27. Jänner mit Papst Franziskus wird der schmale Staat zwischen Süd- und Nordamerika zur internationalen Pilgerstätte. Über 200.000 Dauerteilnehmer aus allen Erdteilen werden zu dem Glaubensfest erwartet, die meisten davon aus Lateinamerika. Die Pilger aus Österreich, die in zehn verschiedenen Gruppen, als Diözesan- und Dekanatsgruppen, mit Ordensgemeinschaften oder mit Bewegungen nach Panama reisen, begleitet der Grazer Bischof Wilhelm Krautwaschl. Auch Bundesjugendseelsorger und Franziskanerpater Darius Lebok ist vor Ort dabei.
Die Gastgeber in Panama freuen sich auf die Jugendlichen aus der ganzen Welt, die zu ihnen kommen und die Jugendlichen aus Österreich sind gespannt auf dieses ferne Land. Das berichten die beiden österreichischen WJT-Nationalkoordinatorinnen, Sylvia Buhl (Koordinierungsstelle JAKOB) und Eva-Maria Steinlein (Katholische Jugend) gegenüber "Kathpress" kurz vor Beginn des kirchlichen Großevents. Vor allem die Erfahrung von Weltkirche sei immer wieder ein Highlight der Weltjugendtage, so Buhl: "Neue Kulturen, Bräuche, andere Jugendliche, die dennoch den gleichen Glauben teilen, und die Begegnung mit dem Papst. Diese Charakteristik fasziniert Jugendliche immer wieder und motiviert sie, sich auf den Weg zu einem Weltjugendtag zu machen." Auch Steinlein freut sich auf viele interessante Begegnungen: "Ich denke dieser Weltjugendtag kann unseren Horizont erweitern und uns neue Perspektiven zeigen."
Gewöhnlich finden die Weltjugendtage eigentlich in den Monaten Juli und August statt, doch ist in diesen Monaten in Panama Regenzeit, während die Hauptferien in den trockenen Wintermonaten stattfinden. Mit jeweils mehr als 50 jungen Weltjugendtagspilgern werden zwei Gruppen der Katholischen Jugend Steiermark und aus heimischen Katholischen Privatschulen die größten Gruppen aus Österreich in Panama sein. Auch die Junge Kirche Vorarlberg, die Militärdiözese oder etwa das Tiroler Dekanat Wilten haben eine Reise organisiert. Weitere Österreicher haben sich außerdem Panamafahrten wie jene des katholischen "YOU!"-Magazins, der Schönstattbewegung oder etwa der Gemeinschaft Emmanuel angeschlossen, die für den gesamten deutschsprachigen Raum ausgeschrieben wurden.
Die Reiserouten fallen dabei sehr unterschiedlich aus. So besucht die Tiroler Gruppe zunächst ein Sozialprojekt in Kolumbien bevor es mit einem Katamaran fünf Tage über das Meer nach Panama geht. Die Weltjugendtagspilger der Katholischen Jugend Steiermark reisen vor den WJT-Haupttagen in das am Panamakanal liegende Colon und hängen danach eine Woche in Costa Rica an. Die Gruppe aus der Militärdiözese verbindet den Panama-Aufenhalt mit einem Besuch in Nicaragua und stimmt sich dort u.a. mit Begegnungen in kirchlichen Einrichtungen auf den Weltjugendtag ein. Eine Begegnung mit Indigenen gehört wiederum zum Programm der Mädchen und Burschen aus Wien, Niederösterreich und dem Burgenland, die im Rahmen der von den Katholischen Privatschulen organisierten Reise Panama besucht.
"Österreicher-Treffen" zum Auftakt
In Panama-Stadt bildet am 22. Jänner das traditionelle "Österreicher-Treffen" den gemeinsamen Auftakt zu den WJT-Haupttagen. Bei dem Treffen mit Bischof Krautwaschl in einer Salesianerschule in Panama-Stadt können die österreichischen Jugendtagsteilnehmer einander kennenlernen. Nachmittags eröffnet dann der panamaische Erzbischof Jose Domingo Ulloa mit einer Messe den Weltjugendtag.
Neben den großen Gottesdiensten mit dem Papst bilden die Katechesen an den Vormittagen einen wichtigen Bestandteil des Weltjugendtags. Auch Bischof Krautwaschl wird in Panama eine der Katechesen für die deutschsprachigen Pilger halten. Nachmittags und abends bietet ein Jugendfestival zahlreiche Möglichkeiten mit musikalischen und künstlerischen Auftritten bis hin zu einem Fußballturnier.
Papst Franziskus, der am 23. Jänner in Panama eintrifft, wird tags darauf von den Hunderttausenden Weltjugendtagspilgern willkommen geheißen. Am 25. Jänner gibt es dann einen Kreuzweg mit Franziskus. Der Höhepunkt des Glaubensfestes findet am Wochenende statt. Am Samstagabend (26. Jänner) versammeln sich die Jugendlichen aus aller Welt zu einer Vigil, einem abendlichen Gebet mit dem Papst. Nach einer Übernachtung unter freiem Himmel feiert Franziskus am Sonntag (27. Jänner) mit allen Teilnehmern die Abschlussmesse.
Großtreffen im Dreijahresrhythmus
Der Weltjugendtag (WJT) wird von der katholischen Kirche ausgerichtet und geht auf eine Initiative von Papst Johannes Paul II. (1978-2005) zurück. Das jeweilige katholische Kirchenoberhaupt lädt jährlich junge Christen aller Erdteile zu einem Treffen unter einem bestimmten Motto ein. Im Wechsel werden die Weltjugendtage in kleinerem Rahmen in den Diözesen vor Ort sowie rund alle drei Jahre als weltweites Großtreffen organisiert. Papst Franziskus nahm bereits an zwei früheren solchen Großtreffen teil, 2013 im brasilianischen Rio de Janeiro und 2016 in Krakau in Polen. Panama ist der bislang kleinste Staat, in dem ein Weltjugendtag stattfand. Rund 85 Prozent der 3,6 Millionen Einwohner sind Katholiken, etwa 10 Prozent sind Protestanten.
Quelle: Kathpress