
Wiener Ärzteball widmet Reinerlös den Caritas-Hilfsfonds
Der Reinerlös des Wiener Ärzteballs geht heuer an den von der Caritas und Bundespräsidenten-Gattin Doris Schmidauer initiierten Hilfsfonds "#wirtun", der Frauen, Mütter und ihre Kinder in Not unterstützt. In Österreich sind laut offizieller Statistik knapp 495.000 Frauen armutsgefährdet oder akut armutsbetroffen, nannte Caritas-Wien-Generalsekretär Klaus Schwertner bei einem Wiener Pressegespräch zum Ärzteball am Dienstag Zahlen dazu. Die Armut von Frauen sei meist versteckter als die der Männer, "doch auch wenn man sie nicht sieht, ist sie dennoch da", so Schwertner.
Die Arbeit der Caritas zeige die vielen verschiedenen Gesichter der Armut auf, "und sehr oft ist es das Gesicht einer Frau", erklärte der Generalsekretär: Wohnungslose Frauen, Alleinerziehende, Pensionistinnen und Frauen, die auf Mindestsicherung angewiesen sind, seien häufig betroffen. Die Organisation unterstützt Betroffene etwa in Notquartieren, in Mutter-Kind-Häusern oder in Familienzentren. Im Vorjahr betreute die Caritas allein in den 36 Sozialberatungsstellen in ganz Österreich mehr als 15.000 armutsbetroffene Frauen.
Mit Hilfe von Partnern konnte die Caritas in den letzten zehn Jahren ihr Angebot für Mütter und ihre Kinder in Not ausweiten. Musste das kirchliche Hilfswerk damals noch neun von zehn Betroffene aus Platzgründen abweisen, gebe es heute etwa in Wien ein Notquartier, das rund um die Uhr geöffnet ist, "damit wir keine Familie mehr abweisen müssen, damit es heute keine lange Warteliste mehr gibt", so der Generalsekretär. Dennoch sei Obdachlosigkeit von Frauen mit Kindern auch heute noch Realität - womit sich ein wohlhabendes Land wie Österreich nicht abfinden dürfe.
Mit Hilfe des im März 2018 ins Leben gerufenen Fonds will die Caritas die Hilfe für Frauen in Not in ganz Österreich nun noch weiter ausbauen. Es gehe um Notversorgung und Beratung, um die Arbeit mit Sexarbeiterinnen ebenso wie mit wohnungslosen Frauen. Ziel sei es, mehr Angebote zu schaffen und so mögliche Wartelisten noch weiter zu verkürzen.
Der Wiener Ärzteball findet heuer zum 69. Mal statt und steht unter dem Motto "Tanzen ist Medizin". Rund 4.000 Besucher werden in der Hofburg erwartet. Ihr Kommen zugesagt haben u.a. auch der ehemalige Generaldirektor der Europäischen Organisation für Kernforschung CERN, Rolf-Dieter Heuer, Ig-Nobelpreisträger Daniel Oppenheimer, der Präsident der "Academia Europaea" und Präsident der "European Cooperation in Science & Technology" COST, Sierd Cloetingh, der ehemalige Generalsekretär des israelischen Außenministeriums und frühere israelische Botschafter bei den Vereinten Nationen, Ron Prosor, sowie Yair Engel vom "Center of Sustainable Design" in Israel.
Quelle: Kathpress