1469-1969-2019
Großes Fest zum Wiener Diözesanjubiläum
1469-1969-2019
Großes Fest zum Wiener Diözesanjubiläum
Die Erzdiözese Wien begeht das Jahr 2019 als Doppeljubiläumsjahr "550 Jahre Diözesangründung/50 Jahre Vikariate-Gründung". Die Vikariatseinteilung geht wiederum auf die Diözesansynode zurück, die ebenfalls vor 50 Jahren stattfand. Das zentrale Fest mit Kardinal Christoph Schönborn findet am Samstag, 14. September, im Stephansdom und im Erzbischöflichen Palais statt.
Am 18. Jänner 1469 errichtete Papst Paul II. mit der Bulle "In supremae dignitatis specula" die Diözese Wien. Sie ist seit 1722 Erzdiözese und hat seither eine Führungsrolle in der österreichischen Kirche inne. Auch bei den Katholikenzahlen - aktuell knapp 1,18 Millionen - ist Wien weiterhin Nummer Eins.
Genau 500 Jahre nach der Diözesangründung, am 15. Jänner 1969, wurde die Wiener Diözesansynode - zugleich Jubiläumssynode - mit einer feierlichen ersten Session in der Lainzer Konzilsgedächtniskirche eröffnet. Schon in der ersten Sitzungsperiode wurde dem damaligen Erzbischof Kardinal Franz König der Vorschlag der Gliederung der Erzdiözese Wien in drei territoriale Vikariate vorgelegt, um die Pastoral besser auf die Großregionen "Stadt", "Industrieviertel" und "Weinviertel" abstimmen zu können.
Bereits am 1. Februar 1969 wurde dieser Vorschlag mit der Errichtung der drei territorialen Vikariate bestätigt. Im September 1969 traten dann die drei Bischofsvikare Msgr. Franz Stubenvoll (für das Vikariat Unter dem Manhartsberg), Prälat Franz Steiner (für das Vikariat Wien-Stadt) und der damalige Pfarrer und spätere Weihbischof Florian Kuntner (für das Vikariat Unter dem Wienerwald) ihr Amt an.
Die nachkonziliare Diözesansynode (1969-1971) stand unter dem Gesamtthema: ''Dass die Gemeinschaft unseres Glaubens wirksam werde!''. Ziel war es, dass die Wiener Erzdiözese, wie zuvor das Konzil, "den Blick in die Zukunft richtet, ohne dabei zu vergessen, dass sie verwurzelt bleibt in der Überlieferung des Glaubens der Kirche, auf dem Fundament der Apostel und in einer 500-jährigen Geschichte". Mittlerweile ist diese Geschichte schon 550 Jahre alt.
Die drei Vikariate feiern nicht nur am 14. September gemeinsam, sondern auch jeweils extra. Für das Nordvikarat ("Vikariat Unter dem Manhartsberg") ist der zentrale Termin der 31. Jänner. Bischofsvikar Weihbischof Stephan Turnovszky leitet um 17.30 Uhr den Gottesdienst in Großrussbach. Er steht unter dem Motto "50 Jahre Nordvikariat - Kirche im Aufbruch". Im Anschluss findet die Eröffnung der Jubiläums-Wanderausstellung in Schloss Grossrussbach statt.
Das Stadtvikariat zeigt ebenfalls eine Wanderausstellung. Bischofsvikar P. Dariusz Schutzki präsentiert sie u.a. am 20. Mai im Rahmen einer Podiumsdiskussion in St. Anton im 10. Gemeindebezirk; am 21. Mai folgt eine Podiumsdiskussion mit Schutzki in der Pfarre Breitenfeld im 8. Bezirk.
Das Südvikariat ("Vikariat Unter dem Wienerwald") veranstaltet am 24. Mai in Wiener Neustadt ein großes Fest mit den Katholiken der Region und den zuvor gewählten Vikariatsräten aus den einzelnen Dekanaten. Den Gottesdienst in der Domkirche um 16.30 Uhr leitet Bischofsvikar P. Petrus Hübner.
Treue zum Papst
In der Wiener diözesanen Kirchenzeitung "Der Sonntag" (aktuelle Ausgabe) weist Diözesanarchivar Johann Weißensteiner darauf hin, das die Gründung der Diözese Wien im Jahre 1469 nicht zuletzt wegen der großen Papsttreue Kaiser Friedrichs III. erfolgte: "Es gab eine blühende Universität, viele Männer- und Frauenklöster, viele Kirchen. Das Volk war fromm, der König und Kaiser treu zum Apostolischen Stuhl. Das war aber damals keine Selbstständigkeit. Es gab ja sogar in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts und im 15. Jahrhundert Gegenpäpste", so Weißensteiner.
Die Frage nach der Autorität des Papstes sei zudem von Friedrich im Sinne Roms entschieden worden, so der Experte weiter. Die Frage, die damals im Raum gestanden sei, habe gelautet: "Wer hat in der Kirche wirklich letztlich das Sagen: die Gemeinschaft der Kardinäle und Bischöfe - oder der Papst allein?" Friedrich habe sich für den Papst entschieden, und er "musste dafür belohnt werden".
Quelle: Kathpress