Salzburger "Kirchenasylant"
Ali Wajid reist nach Kenia aus
Salzburger "Kirchenasylant"
Ali Wajid reist nach Kenia aus
Aufatmen im Fall um den 23-jährigen Ali Wajid, der trotz "Kirchenasyl" kurz vor der Abschiebung zurück in sein Heimatland Pakistan stand. Der Koch-Lehrling konnte Österreich am Donnerstag in der Nacht verlassen. Ein Benediktinerkloster in Kenia hat ihn aufgenommen, berichtete der Menschenrechtsaktivist Bernhard Jenny am Freitag bei einer Pressekonferenz, an der auch er Salzburger Flüchtlingspfarrer Alois Dürlinger teilnahm. Von Nairobi aus will Wajid einen neuen Einreiseantrag als Saisonarbeiter für Österreich stellen.
Am Donnerstag vor einer Woche war der in der Erzabtei St.Peter untergebrachte Ali Wajid bei seinem regelmäßigen Routinetermin bei der Salzburger Polizei entgegen der Zusagen des Bundesamtes für Fremdenwesen und Asyl (BFA) festgenommen und in die Schubhaft nach Wien gebracht worden. Seinen großteils kirchlichen Unterstützern ist es nun gelungen, eine Abschiebung nach Pakistan zu verhindern, allerdings nur durch die Zusage, Wajid werde bis 1. Februar freiwillig ausreichen. Den Einwand, dem 23-Jährigen drohe in Pakistan der Tod, da er nach Monaten im "Kirchenasyl" als Konvertit gelte, ließ das BFA nicht gelten.
Nun galt es, rasch einen sicheren Ort für den Pakistani zu suchen. Gefunden wurde dieser schließlich in einem Benediktinerkloster in Nairobi, wohin Wajid schließlich Donnerstag Nacht, begleitet vom Salzburger Flüchtlingspfarrer Alois Dürlinger, von Wien-Schwechat aus flog. Der 23-Jährige hält sich in Kenia mit einem Touristenvisum auf.
Der Kellnerlehrling hatte im Mai 2018 einen negativen Asylbescheid in zweiter Instanz erhalten. Um einer Abschiebung vorzubeugen - die Diskussion um Ausnahmeregelungen für Asylwerber in der Lehre war damals voll im Gange - gewährte ihm die Erzdiözese Salzburg Anfang Juli Kirchenasyl und brachte ihn sieben Monate im Stift St. Peter unter.
Quelle: Kathpress