"Beschützer des Werkes Gottes"
Scheuer fordert bessere Bedingungen für heimische Landwirtschaft
"Beschützer des Werkes Gottes"
Scheuer fordert bessere Bedingungen für heimische Landwirtschaft
Der Linzer Bischof Manfred Scheuer hat Österreichs Bauern als "Beschützer des Werkes Gottes" gewürdigt und für eine "ökosoziale Agrarpolitik" geworben. Den Bauern komme eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung und dem Erhalt eines gesunden Öko-Systems zu, sagte Scheuer am Dienstag in Linz bei einem "Agrardialog", der zum Thema "Landwirtschaft verwurzelt im Glauben" stattfand. Von der Politik forderte er deshalb geeignete Rahmenbedingungen, um diesen Auftrag auch erfüllen zu können. An die Gesellschaft appellierte er, Landwirte entsprechend anzuerkennen. Es gehe darum, das Prinzip Nachhaltigkeit in Handlungsstrategien und Entscheidungsprozesse einzubinden.
Bauern sieht Scheuer heute vor neue Aufgaben gestellt: Es genüge nicht mehr, einfach nur Nahrung zu produzieren. Landwirte müssten auch Boden und Wasser schützen, die Biodiversität erhalten, dem Tierschutz gerecht werden und Treibhausgase vermeiden. Kriterien für ein nachhaltiges Wirtschaften sind die Achtsamkeit für die Würde der Person und die Verantwortung für die Schöpfung. "Viele Landwirte entscheiden sich deswegen, ihren Betrieb aufzugeben, da es nicht mehr rentabel ist." Vor 100 Jahren hätten noch mehr als 60 Prozent der Bevölkerung auf Bauernhöfen gelebt, jetzt seien es nur noch zwei Prozent.
Ohne bäuerliche Betriebe gebe es allerdings keine Kulturlandschaft, gab der Bischof zu bedenken. Eine Landwirtschaft, die sich auf die industrielle Produktion von Lebensmitteln reduziere, hält er für fatal. Er plädiert vielmehr für eine "ökosoziale Agrarpolitik", in der wirtschaftliche, ökologische und soziale Ziele nicht gegeneinander ausgespielt werden.
Zurecht fühlten sich Bauern deshalb häufig als Opfer. "Sie sollen ausreichend günstige Nahrungsmittel produzieren und gleichzeitig eine lebenswerte Umwelt für zukünftige Generationen erhalten. Sie bezweifeln zurecht, ob die Gesellschaft bereit ist, dafür auch den entsprechenden Preis zu bezahlen", erläuterte Scheuer.
Quelle: kathpress