Missbrauch
Land stellt Mitglieder der "Dreier-Kommission" vor
Missbrauch
Land stellt Mitglieder der "Dreier-Kommission" vor
Das Land Tirol hat nun die Mitglieder der "Dreier-Kommission" bekannt gegeben, die die Missbrauchsvorwürfe gegen das frühere Mädchenheim Martinsbühel in Zirl aufarbeiten sollen. Neben der Psychotherapeutin und Supervisorin Margret Aull, die den Vorsitz übernimmt, wurden auch der Tiroler Historiker Dirk Rupnow, die Kinder- und Jugendanwältin Elisabeth Harasser, der Leiter des Diözesanarchivs Martin Kapferer, der Vorsitzende der unabhängigen Diözesankommission für Opferschutz, Eckart Rainer, sowie die Pädagogin Judit Nötstaller in die Kommission aufgenommen, wie das Land Tirol am Freitag in einer Aussendung berichtete.
Die Mitglieder der "Dreier-Kommission" wurden in enger Abstimmung zwischen Land, Diözese und Orden entsandt. Aufgabe der Kommission wird es sein, die bereits vorliegenden Informationen, Erkenntnisse und Ergebnisse zusammenzutragen, zu sichten und vor allem hinsichtlich des Benediktinerinnen-Ordens zu ergänzen. Im Ergebnis sollen eine Gesamtschau sämtlicher Erkenntnisse und eine Bewertung im historischen Kontext sowie weiterführende Empfehlungen zur Prävention und Verhinderung von Missbrauchsfällen erarbeitet werden. Die Mitglieder der Kommission sind bei der Ausübung ihrer Tätigkeit der Verschwiegenheit verpflichtet.
Aktuell wird gerade der Termin für die konstituierende Sitzung abgestimmt. Dieser wird zeitnah bekannt gegeben. Einen ersten Zwischenbericht zu ihrer Tätigkeit will die Expertenkommission im Sommer 2019 vorlegen.
Birnbacher: Unterstützung für Kommission
Seine volle Unterstützung hat kürzlich auch der Erzabt der Benediktinerabtei St. Peter in Salzburg, Korbinian Birnbacher, der Kommission zugesagt: Er wolle "konstruktiv mitarbeiten" und stehe der Kommission als Vertreter des Stiftes und somit des Eigentümers der Liegenschaft Martinsbühel zur Verfügung.
Zwar sei die Erzabtei St. Peter "nicht unmittelbar für die schrecklichen Dinge, die im dortigen Mädchenheim mit angeschlossener Sonderschule vorgefallen sind, verantwortlich zu machen", heißt es in einer Stellungnahme, die Birnbacher am Donnerstag gegenüber dem Medienbüro der Ordensgemeinschaften abgegeben hat - als Erzabt werde er aber "alles in meiner Macht Stehende tun (...), damit den Opfern Gerechtigkeit widerfährt."
Quelle: kathpress