Burgenländische Caritas will Kinder in Rumänien Hoffnung geben
Die Caritas der Diözese Eisenstadt hat sich zum Ziel gesetzt, in Rumänien möglichst vielen armutsbetroffenen Kindern Halt und Hoffnung zu geben. Gerade in abgelegenen ländlichen Gebieten sei deren Lebenssituation was Unterernährung und mangelnde Bildungsschancen betrifft ähnlich dramatisch wie in manchen Gebieten Afrikas südlich der Sahara, schilderte Caritasdirektorin Edith Pinter bei einem Pressegespräch am Mittwoch in Eisenstadt. Jedes dritte Kind in Rumänien leide an Armut, schilderte Pinter und bat um Spenden für die aktuelle Caritas-Sammlung für Kinder in Not in den ärmsten Regionen Europas.
Die Caritas Burgenland finanziert seit der Revolution 1989 Kinderhilfsprojekte in Rumänien. Konkret geht es um fünf Kinderzentren der Caritas Blaj in Siebenbürgen, in denen rund 100 Kinder betreut werden. Dort erhalten sie nach der Schule eine warme Mahlzeit und Unterstützung bei Hausaufgaben und Körperpflege. "Manche dieser Kinder sehen im Tageszentrum zum ersten Mal in ihrem Leben ein Bad mit Dusche", so Pinter.
Mitarbeiter der Kinderzentren stünden oft vor der Herausforderung, den Kindern elementare Dinge beizubringen, wie etwa tägliche Hygiene, das Wechseln von schmutziger Kleidung oder mit Messer und Gabel zu essen. Dringend benötigt werden in den Zentren daher Waschräume und Waschmaschinen. Großes Ziel der Betreuer sei es, die Kinder zum Lernen und zur Entwicklung individueller Lebenspläne zu motivieren. Die Caritas will damit vor allem "armutsbetroffenen Kindern, deren Erziehung und Hygiene stark vernachlässigt wurden, Kindern, deren Eltern arbeitslos sind, im Ausland arbeiten oder im Gefängnis sitzen oder Kinder, die Opfer von Missbrauch wurden" helfen, erläuterte Pinter.
Trotz EU-Förderungen habe sich die Situation in den ländlichen Regionen Rumäniens kaum gebessert: Veraltete Infrastruktur, mangelnde soziale Leistungen und medizinische Versorgung sowie ein geringes Angebot an Bildungsmöglichkeiten und Arbeitsplätzen führten zu massiver Arbeits-Migration ins Ausland. Insgesamt sind laut Caritas-Angaben 4,6 Millionen Menschen in Rumänien von Armut betroffen.
20 Euro koste etwa ein Hygienepaket mit Seife, Zahnputzzeug und Waschmittel, 50 Euro 30 warme Mahlzeiten, Lernbetreuung und Förderung im Kinderzentrum. "Kein Kind sollte hungrig lernen, zitternd einschlafen oder ohne liebevolle Betreuung aufwaschen müssen", erklärte die Caritasdirektorin. Die Organisation sammelt dafür am 24. Februar in allen burgenländischen Pfarren. 2018 haben die Burgenländer im Rahmen der Sammlung 60.000 Euro gespendet. (Spendenkonto: IBAN: AT34 3300 0000 0100 0652; Kennwort: "Kinder in Not 2019"; Online-Spenden sind unter www.caritas-burgenland.at möglich)
Quelle: kathpress