Katholischer Familienverband fordert schuleigene Sexualpädagogen
Positiv bewertet der Katholische Familienverband Österreichs (KFÖ) die vom Bildungsministerium vorgenommene Neuregelung der Zusammenarbeit von Schulen mit außerschulischen Organisationen im Bereich der Sexualpädagogik. Dass sexualpädagogische Inhalte von außerschulischen Anbietern unter pädagogische Aufsicht gestellt werden, ist für Vizepräsidentin Astrid Ebenberger laut einer Aussendung ein erster, wichtiger Schritt. Ziel müsse aber sein, schuleigene Pädagogen zu Sexualpädagogik-Experten auszubilden.
"Die ausdrückliche Klarstellung, dass Lehrer die Klasse nicht verlassen dürfen, wenn für den Aufklärungsunterricht externe Personen geholt werden, war wichtig und notwendig", so Ebenberger weiter. "Aufklärung ist ein sehr sensibles Thema und die Klassenlehrer kennen die Kinder. Daher ist gerade in multikulturellen Klassen das Vertrauen zu den Klassenlehrern oft höher als zu außenstehenden Personen", so Ebenberger. Sie schlägt daher vor, an den Schulen ausgewählte Lehrer zu Sexualpädagogik-Experten auszubilden und sie dann in Form von Tandems zu installieren.
Für die KFÖ-Vizepräsidentin ist es keine Frage, dass die Eltern die ersten und zentralen Ansprechpartner in Sachen Sexualaufklärung sind. Dass explizit und mit Nachdruck drauf hingewiesen wurde, dass Erziehungsberechtigte im Vorfeld über die Einbindung der außerschulischen Vereine informiert werden und einwilligen müssen, stärke aus ihrer Sicht die Rolle der Eltern; ebenso die Tatsache, dass es in den Bildungsdirektionen künftig eine Clearingstelle gebe, die im Bedarfsfall Unterrichtsmittel im Bereich Sexualpädagogik begutachtet. Wenn außerschulische Vereine an Schulen geholt werden, hätte sich Ebenberger volle Transparenz und Offenlegung der Finanzierung sowie der Weltanschauung des Anbieters gewünscht. "Nur wenn das am Tisch liegt, können sich die Eltern auch ein Bild von der Organisation bzw. des Vereins machen."
Quelle: kathpress