Gemeinschaft braucht gemeinsame Feiertage
Gemeinschaft funktioniert nur durch gemeinsame Feiertage wie den Sonntag oder Weihnachten: Darauf hat Kardinal Christoph Schönborn am Freitag in der Gratis-Zeitung "Heute" hingewiesen. Der Wiener Erzbischof sprach sich dabei gegen den Vorschlag aus, religiöse Feiertage durch Urlaubstage zu ersetzen. Sonntage und Freitage hätten "nicht nur einen religiösen Sinn", sondern dienten "der Familie, der Gemeinschaft, den sozialen Kontakten", erinnerte der Kardinal. Feiern könne man nur gemeinsam, was gemeinsame Freizeit erfordere - und "dafür gibt es die Feiertage".
Ein Ersatz der Feiertage durch Urlaubstage hätte zur Folge, dass religiöse Feiertage zu normalen Arbeitstage würden.
Radikal zu Ende gedacht wäre dann zum Beispiel Weihnachten - es ist ja eindeutig ein christliches, religiöses Fest - ein normaler Arbeitstag. Aber die, die Weihnachten feiern wollen, nehmen eben an diesem Tag ihren Urlaubstag.
Die anderen würden arbeiten und sich an einem anderen Tag freinehmen. Dies wäre nicht die "einfachste Lösung", denn "so funktionieren Feste nicht! So funktioniert auch der Sonntag nicht", unterstrich Schönborn. Sowohl die gemeinsamen Sonntagspausen als auch gemeinsame Feiertage wären durch diese Vorgangsweise abgeschafft.
Hintergrund der Debatte ist die Diskussion rund um den Karfreitag, der von der Bundesregierung durch einen "persönlichen Feiertag" ersetzt wurde. Der Präsident der Industriellenvereinigung Georg Kapsch hatte in diesem Zusammenhang vergangenes Wochenende im "Kurier" die generelle Abschaffung aller Feiertage und ihren Ersatz durch Urlaubstage laut angedacht.
Quelle: kathpress