Diözese Feldkirch will Pfarren erhalten
Die Diözese Feldkirch will auf gesellschaftlichen Veränderungen mit einer neuen kirchlichen Struktur reagieren und bis Pfingsten ein Konzept dafür vorlegen. Das geht aus Berichten hervor, mit denen das "Vorarlberger KirchenBlatt" aktuell auf das "Projekt Vorderland" hinweist. Man wolle "die örtlichen Strukturen erhalten" und sehe viel Bedeutung und Kraft in der Regionalität, wird Pastoralamtsleiter Martin Fenkart zitiert.
Gerade im ländlichen Raum gibt es das Dorfbrunnen-Denken. Man kennt sich. Diese Gemeinschaft ist der Diözese ganz wichtig.
Die Entwicklungen in der Gesellschaft seien so rasant, dass schon jetzt absehbar sei, dass ein schon früher erfolgter Reformschritt - der 2011 erarbeitete Stellenplan der Diözese für das Jahr 2025 - nicht halten wird, heißt es in dem Bericht. Um angesichts von Priestermangel, Personal- und Finanznöten die Belastung der beteiligten Personen nicht noch weiter zu erhöhen, sei das Zusammenlegen von Aufgaben ein Gebot der Stunde. Statt den Stellenplan zu überarbeiten, wolle man "neue Wege gehen", die Priester in Sachen Verwaltung und Organisation entlasten und die enge Zusammenarbeit mit Laien stärken, heißt es seitens der Diözese Feldkirch.
Die Reform der Kirche in Vorarlberg orientiere sich als "Zielbild" an der Schweizer Diözese St. Gallen, heißt es im "Kirchenblatt" weiter. Dort wurden Pfarren zusammengeschlossen in Seelsorgeeinheiten, die von einem Pastoralteam - bestehend aus vom Bischof beauftragten Personen wie Priestern, Diakonen, Pastoralassistenten und Religionspädagogen - geleitet werden. Diese Teams legen das Programm fest, verteilen Aufgaben und Zuständigkeiten, planen die Gottesdienste und regeln gemeinsam mit den Pfarrgemeinden den Personalbereich.
Die Pastoralteams bestimmen zudem sogenannte "Ressortbeauftragte", etwa für Firmvorbereitung oder Öffentlichkeitsarbeit, die mit Freiwilligen für die jeweiligen Aufgaben in allen beteiligten Pfarren zuständig sind. Den Pastoralteams zugehörige "Pfarrbeauftragte" sind weiters zuständig für ihre jeweilige Pfarre - für Agenden wie Pfarrbüro, Pfarrbücher oder Finanzen - und zugleich auch Ansprechpersonen für deren Anliegen. Priester kann es in jeder Seelsorgeeinheit mehrere geben, aber nur einen "Pfarrer", der gemeinsam mit dem Pastoralteam die Zustimmung zu besonderen Amtshandlungen wie etwa in den Bereichen Liturgie oder Sakramente gibt.
Bei der Vorarlberger Neuordnung im Rahmen des "Projekts Vorderland" - das bereits im September 2018 startete, wobei das genaue Konzept eben erst im Juni bekanntgegeben werden soll - sind mit Batschuns, Dafins, Fraxern, Klaus, Laterns, Muntlix, Röthis, Sulz, Viktorsberg und Weiler zehn Pfarren mit insgesamt 10.300 Katholiken beteiligt. Man wolle durch das Zusammenrücken "mehr Miteinander, ohne dabei die eigene Identität aufzugeben", erklärte Pastoralamtsleiter Fenkart. Auch weiterhin halte die Diözese Feldkirch daran fest, dass man keine Pfarre auflassen wolle.
Quelle: kathpress