Klasnic bedauert Ohrfeigen für ihre Söhne
Opferschutzanwältin Waltraud Klasnic bedauert die "spontane Handlung", ihren eigenen Söhnen seinerzeit manchmal Ohrfeigen verpasst zu haben. "Ich habe eine ehrliche Antwort gegeben", erklärte sie am Freitag in einer Stellungnahme gegenüber "Kathpress" nach Vorwürfen, zu denen ein Interview mit dem Magazin "Datum" geführt hatte. Sie bleibe auch bei einer "ehrlichen Diskussion", so Klasnic.
Die frühere steirische Landeshauptfrau hatte im "Datum" berichtet, einer ihrer mittlerweile über 50 Jahre alten Söhne hätte sie beim Aufkommen des Missbrauchsskandals einmal gefragt, was er sagen solle, würde ihn ein Journalist danach fragen, ob er je eine Ohrfeige bekommen habe. Klasnic habe ihrem Sohn eine ehrliche Antwort empfohlen und gesagt, dass der Journalist ihn auch fragen solle, "ob es ihm geschadet hat". Zugleich gestand Klasnic im Interview offen ein: "Natürlich hat er eine gekriegt, beide haben hin und wieder eine gekriegt". Die "flotte Detschn", von denen es nicht viele gegeben habe, seien "nicht Gewalt" gewesen, ebenso wie auch Androhungen in der Familie "kein Thema" gewesen seien.
Wer mich kennt, weiß, dass ich mein Leben lang entschieden gegen Gewalt, wo immer sie stattfindet, aufgetreten bin und auftreten werde.
Dies betonte Klasnic in der Stellungnahme vom Freitag. Dies sei ihre "klare Haltung", die auch weithin bekannt sei, wie ihr "viele zusprechende und wertvolle Reaktionen" gezeigt hätten. Ihre drei Kinder hätten im Übrigen "immer gesagt, dass ich eine gute Mutter war und bin".
Klasnic leitet die Unabhängige Opferschutzkommission, die auf Ersuchen der Kirche seit April 2010 für Fälle von Kindesmissbrauch und sexueller Gewalt zuständig ist. Diese Einrichtung hat bisher über 2.000 Fälle behandelt und den Opfern insgesamt 27,8 Mio. Euro an Finanzhilfe und für Therapien zuerkannt. 2017 zog auch der Österreichische Skiverband nach Berichten über sexuelle Übergriffe im sportlichen Umfeld Klasnic als Opferschutzbeauftragte bei.
Quelle: kathpress