Glaube auch in den Medien verkünden
Der Glaube lebt davon, dass er verkündet wird - nicht nur in der Kirche, sondern auch in den Medien.
Das betont Kardinal Christoph Schönborn in einem Gastkommentar in der "Kronen Zeitung" am Donnerstag. Der Kardinal verwies auf Papst Franziskus, der gegenüber sozialen und "klassischen" Medien keine Berührungsängste habe. Und es brauche Medienleute, die verstünden, "wie sehr Religion für viele Menschen zum Leben gehört". Anlass des Gastkommentars war der 60. Geburtstag der "Krone" und der Wiener Erzbischof übermittelte der Zeitung zum einen Dankbarkeit und Wertschätzung, zugleich erinnerte er die "Krone" aber auch an ihre Verantwortung, die sie als auflagenstärkste Tageszeitung Österreichs hat.
Von ihrer Neugründung im Jahr 1959 an habe die Zeitung gezeigt, "dass sie ein Gespür für die Wichtigkeit der Botschaft des Christentums hat", so Schönborn. Und das ungeachtet dessen, dass die "Krone" "in ihren Inhalten, ihren Haltungen und in ihrer Sprache keine Kirchenzeitung ist" und sich "vieles in ihr nicht mit dem Evangelium deckt".
Schönborn äußerte sich in einem 104-seitigen Jubiläumsheft, mit dem die "Kronen Zeitung" ihren 60er mit zahlreichen Interviews und Kommentaren feierte - darunter auch solchen von Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Bundeskanzler Sebastian Kurz.
Der Kardinal würdigte die "überwiegend vorurteilsfreie, fundierte und wertschätzende Berichterstattung über kirchliche Großereignisse und Glaubensfragen", erwähnte regelmäßige Kolumnen von Kirchenvertretern wie früher dem Religionslehrer Helmut Jahn oder dem früheren Diakoniedirektor Michael Chalupka und nahm Bezug auf seine eigene regelmäßige Präsenz in der "Krone": "Besonders dankbar" sei er für das Angebot des damaligen Chefredakteurs Hans Dichand, an Sonntagen und hohen Feiertagen das Tagesevangelium auszulegen, so Schönborn. Aus zahlreichen Rückmeldungen wisse er, dass viele Christen, aber auch Konfessionslose seine wöchentlichen Gedanken "gerne lesen, dass sie darin Freude, Stärke und Trost finden und zum Nachdenken kommen".
Durch ihre große Reichweite habe die "Kronen Zeitung" eine "große Verantwortung in der Meinungsbildung der Österreicher", betonte Schönborn. Er wünschte den Mitarbeitern, "dass sie sich dieser Aufgabe immer bewusst sind und behutsam und achtsam mit unserer Sprache umgehen".
Quelle: kathpress