"Österlich geprägtes Reden ist ein befreites Reden"
Die Botschaft von Ostern kann nicht in Verlautbarungssätzen, Propaganda oder einer aufgeladenen Argumentation weitergegeben werden, sondern muss sich an den Erfahrungen der Frauen und Männer aus dem Jüngerkreis orientieren. Darauf verwies Bischof Hermann Glettler in seiner Predigt am Ostersonntag im Innsbrucker Dom und sagte:
Österlich geprägtes Reden ist ein befreites Reden - ohne den Zwang, alles beurteilen zu müssen.
Ein österliche Sprache komme "mit Sicherheit aus einem erlösten Herzen und nicht aus einem verschlossenen Grab". Ihr Zeichen sei, dass sie in sich eine dankbare Freude über das Leben trage, und nicht das, was es an Übel und Missständen immer geben wird. "Österliche Gespräche sind wie Spaziergänge, wo das Miteinander-Gehen unerwartet zwanglos in die Tiefe von Lebenserfahrungen führen kann", so der Innsbrucker Bischof.
Die Unbeholfenheit in der Sprache über Ostern könne ein Zeichen sein, "dass wir die revolutionäre Botschaft noch nicht verinnerlicht haben. Bevor wir vom Auferstandenen reden können, muss er in uns angekommen sein", gab Glettler zu bedenken. Ostern sei zuallererst "eine Ansage von Leben! Dem entspricht keine Theorie, sondern nur das lebendige Zeugnis."
Die Osterbotschaft könne nicht als Pressemitteilung versandt werden. Sie müsse "persönlich überbracht werden - mit Freude und ungekünsteltem Interesse an Begegnungen." Von daher brauche eine lebendige Kirche viele österliche Botschafter, die auch zu jenen gehen, die leicht übersehen werden.
Dieses Aufsuchen kommt ohne großes Gerede aus, aber es ist ein lautes Signal der österlichen Liebe.
Schließlich gehörten zur österlichen Körpersprache auch die Freude sowie Offenheit, Dialog und Geduld.
Quelle: kathpress