"Perfide Anschläge": Missio-Chef P. Wallner startet Hilfsaktion
Der Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke/Österreich (Missio Österreich), P. Karl Wallner, hat sich schockiert über die jüngsten Terror-Anschläge in Sri Lanka gezeigt und eine Missio-Hilfsaktion gestartet. "Ich bin schockiert von diesem perfiden, antichristlichen Akt - dämonischer geht es wirklich nicht", sagte Wallner in einer Aussendung von Mittwoch. Besonders betroffen zeigte er sich über den Tod von 50 Kindern, unter denen sich auch Neugetaufte und Kinder, die an diesem Ostersonntag die Erstkommunion empfangen sollten, befunden hätten.
Konkret verwies der Nationaldirektor auf die Geschichte einer Mutter, die schwer verletzt sei und durch die Anschläge ihren Mann und ihre beiden Kinder verloren hatte. "Wir von Missio wollen jetzt ihr und den vielen anderen betroffenen Familien helfen", so P. Wallner.
Seit vielen Jahren ist Missio mit Priestern aus dem Land persönlich verbunden. Christen seien dort eine kleine Minderheit. Spenden für die Christen des Landes können über die Website der Missionswerke unter www.missio.at gegeben werden.
Erzbischof: Christen sollen Versöhner sein
Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick setzt nach den Anschlägen in Sri Lanka weiter auf die Vermittlerrolle des Christentums in dem Land. "Wenn wir Christen unseren Auftrag wahrnehmen wollen, nämlich das Reich Gottes voranzubringen, und das ist ein universales Reich der Gerechtigkeit, des Friedens und der Solidarität, dann müssen wir da dran bleiben", sagte der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz am Mittwoch dem Bayerischen Rundfunk in München. "Wir dürfen uns trotz dieser Gefahren nicht von unserem Weg abbringen lassen." Christen hätten die Vision des allgemeinen Wohles und der Versöhnung zwischen allen.
Weiter kritisierte Schick: "Leider Gottes haben die Regierung und alle Verantwortlichen nicht genügend darauf geachtet, dass es nicht zu so einem Anschlag kommen kann."
Schick ergänzte, er sehe das Christentum weltweit unter Druck: "Das Christentum gehört immer zu denen, die eine universale Friedensgemeinschaft schaffen wollen. Die eine universale Anerkennung jedes Menschen, unabhängig von Rasse, Religion und Ethnie anstreben. Und da sind die Christen für radikale Gruppen, die eine Alleinherrschaft wollen, und alle anderen unterdrücken wollen, immer ein Dorn im Auge." Deshalb gehöre das Verfolgtsein für Christen immer ein Stück weit dazu.
Der Erzbischof fügte hinzu, bei seinem Sri-Lanka-Besuch im Jänner habe er allerdings keine Anfeindungen von Christen durch andere Religionsgruppen mitbekommen. "Es war in letzter Zeit sehr ruhig geworden, und wir haben das nicht erlebt." Wenn es kleinere Spannungen gegeben habe, dann zwischen Muslimen und Buddhisten.
Hennefeld fordert Schutz der Christen
Der Vorsitzende des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ), Landessuperintendent Thomas Hennefeld, nahm am Mittwoch zum Terror in Sri Lanka Stellung. Er hob die christliche Haltung angesichts der Gräueltaten hervor. Die Botschaft des auferstandenen Christus lebe auch inmitten von Terror und Gewalt und lasse sich nicht auslöschen.
Wörtlich heißt es in der Stellungnahme von Thomas Hennefeld: "Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich trauert um die vielen Opfer. Er ist mit seinen Gebeten bei den Angehörigen der Toten und Verletzten und ist solidarisch mit den Kirchen im Land. Es ist furchtbar, dass ausgerechnet am Ostersonntag, dem Tag, an dem Christinnen und Christen weltweit die Auferstehung Jesu feiern, christliche Kirchen von blutigem Terror heimgesucht wurden. Ich verurteile diese Anschläge auf betende Menschen und auf Touristen aufs Schärfste. Christinnen und Christen, die nur eine kleine Minderheit sind, brauchen besonderen Schutz. Die Vertreter und Vertreterinnen der Religionsgemeinschaften sollten alles dafür tun, den Frieden zu fördern und Versöhnung zu".
Quelle: kathpress