
Kirche betet am 12. Mai für geistliche Berufungen
"Sei bereit!": Unter diesem Motto will die katholische Kirche in ganz Österreich und weltweit rund um den 12. Mai kirchliche Berufe bekannter machen und ruft dazu auf, in speziellen Gottesdiensten, Wallfahrten, Aktionstagen und Gebetsstunden für geistliche Berufungen zu beten. Auf einen "Lebensstil der Bereitschaft, des Risikos und des sich ständig Hinauswerfens" wies der Grazer Bischof Wilhelm Krautwaschl, der in der österreichischen Bischofskonferenz für die Berufungspastoral zuständig ist, in einer Aussendung des Canisiuswerks vom Dienstag hin. Es handle sich dabei um eine "Wesensstruktur christlichen Seins", so der Bischof zum "Weltgebetstag für geistliche Berufungen", der heuer bereits schon zum 56. Mal jeweils am vierten Sonntag nach Ostern stattfindet.
"Auf dem Sprung zu sein, ist eine der Haltungen eines Menschen, die seine Bereitschaft zum Ausdruck bringt, im Jetzt, im Heute und Hier zu leben", erklärte Bischof Krautwaschl. Bei jenen, die sich in der Kirche fragten, ob ein sogenannter geistlicher Beruf der Weg für sie wäre, sei diese Bereitschaft besonders ausgeprägt. Das Leben danach auszurichten, fordere die "ganze Existenz" heraus und werde dabei "aus sich zur Verkündigung und zum Zeugnis". Nachsatz des Bischofs: "Solche Menschen braucht unsere Welt dringend!"
Der Ruf Gottes könne Menschen zu "Trägern der Verheißung" machen, hatte bereits zuvor Papst Franziskus in seiner Botschaft für den Weltgebetstag festgestellt, dabei aber auch den "Mut zur Entscheidung" und auch zum "Wagnis mit ihm und für ihn" hervorgehoben, der einem Menschen dabei abverlangt werde. Berufungsgeschichten beinhalteten stets die "Überraschung einer Begegnung" und die Ahnung einer verheißenen Freude, die zu einem "erfüllten Leben" führe, so der Papst. Zum Weltgebetstag forderte Franziskus zum gemeinsamen Gebet auf, "dass Er uns seinen Plan der Liebe für unser Leben entdecken lässt und uns den Mut gibt, den Weg zu wagen, den er uns von jeher zugedacht hat".
Wallfahrten und Bischof-Talks
Alle österreichischen Diözesen machen den Weltgebetstag zum Thema, teils auch mit bischöflicher Beteiligung. So feiert etwa der Eisenstädter Bischof Ägidius Zsifkovics am Freitag, 10. Mai um 18.30 Uhr, in Großpetersdorf gemeinsam mit Priestern, Diakonen, Ordensleuten und Seminaristen einen Gottesdienst für geistliche Berufungen. In Graz gibt es am Donnerstag, 9. Mai um 19 Uhr, eine Hl. Messe zum Weltgebetstag in der Grazer Katharinenkirche mit Regens Thorsten Schreiber, ehe am 13. Mai die Katholische Frauen- und die Männerbewegung der Region Steiermark-Mitte zur Wallfahrt mit Gebet um geistliche Berufungen nach Maria Trost zu Fernitz einlädt, wo missio-Nationaldirektor P. Karl Wallner den Gottesdienst zelebriert.
In Innsbrucker Dom gibt es am Donnerstag, 9. Mai um 20 Uhr, einen "Gebetsabend für Berufene und um Berufungen" mit Bischof Hermann Glettler. Am Mittwoch, 15. Mai, findet in der Innsbrucker Universitätspfarre (Josef-Hirn-Straße 7) ein "Hot Spot Talk" ab 19 Uhr mit dem Vorarlberger Bischof Benno Elbs statt, der sich bereits am 26. April einer gleichnamigen Veranstaltung in Dornbirn gestellt hatte. Am Wochenende vom 3. bis 5. Mai organisiert die Berufungspastoral der Diözese Feldkirch eine dreitägige Wallfahrt ins Schweizer Kloster Einsiedeln, ebenso wie auch die Diözese Innsbruck Berufungswallfahrten nach Maria Brettfall (26. Mai) und Thaur (5. Juni) organisiert.
Die Erzdiözese Wien lädt mit ihrer Berufungspastoral am Sonntag, 19. Mai, zur Sternwallfahrt um geistliche Berufungen ins Stift Heiligenkreuz, wo nach einem Pontifikalamt um 9.30 Uhr mit Abt Maximilian Heim ein Begegnungs-, Katechesen- und Gebetsprogramm stattfindet. Ebenfalls auf Wallfahrt ist man in der Diözese St. Pölten, wo am Freitag, 10. Mai, der Sonntagberg Ziel einer Nachtwallfahrt und zwei Tage später am 12. Mai Maria Taferl Ziel einer Fußwallfahrt jeweils um geistliche Berufungen ist. Geleitet werden die Pilgergottesdienste vom Benediktiner Laurentius Resch bzw. dem Wiener Priesterseminar-Regens Richard Tatzreiter. Weiters findet vom 31. Mai bis 8. Juni eine Pfingstnovene im Anliegen um Berufungen statt, für welche eine neue Gebetsbroschüre "Ich bin da" aufgelegt wurde.
Die Diözese Linz widmet dem Weltgebetstag am Nachmittag des 10. Mai einen Aktionstag für Berufungen auf der Linzer Landstraße mit Taize-Gebet und Agape in der Ursulinenkirche, während die Erzdiözese Salzburg auf den "Vocation Music Award" verweist: Veranstaltet vom erzdiözesanen Referat Berufungspastoral, der Philosophisch-Theologischen Hochschule Benedikt XVI. Heiligenkreuz und dem Key2Life-Festival und in Kooperation mit dem Canisiuswerk und 25 weiteren Partnern, können bis 30. Juni Beiträge eingereicht werden. Als Preise winken die Produktion eines professionellen Musikvideos und das Mitwirken bei einer Album-Produktion. (Infos: www.vocation-music-award.at).
Bereits 56. Auflage
Der "Weltgebetstag für geistliche Berufungen" geht auf eine Initiative von Papst Paul VI. aus dem Jahr 1964 zurück. Das Canisiuswerk bietet für diesen Tag eine umfangreiche Materialsammlung, die allen Pfarren, Verantwortlichen in der Berufungspastoral und Interessierten zur Verfügung steht: Ein Gottesdienstvorschlag und Predigt-Gedanken von Bischof Krautwaschl, eine Maiandacht, Impulsbeiträge zum Thema "Sei bereit!", ein umfangreicher Praxisteil zum Thema Berufung, Berufungszeugnisse, empfehlenswerte Neuerscheinungen u.v.m.
Quelle: Kathpress