
Schönborn verurteilt Anschläge "kranker Seelen" auf Betende
Kardinal Christoph Schönborn hat Attentäter, die betende Menschen in Kirchen, Moscheen, Tempeln und Synagogen angreifen und töten, als "kranke Seelen" bezeichnet, die offenbar keine "heilige Scheu" mehr kennen würden: "Wie krank müssen die Seelen von Menschen sein, die friedliche Betende überfallen und töten", schreibt der Wiener Erzbischof in seiner wöchentlichen Kolumne in der Gratiszeitung "Heute". "Sind die vielen Attentäter auf Kirchen, Synagogen, Moscheen so entmenschlicht, dass ihnen nicht mehr heilig ist?" Besonders erschreckend sei die Tatsache, dass manche Attentäter vorgeben, "sie täten dies im Namen Gottes." Er vermiss die "heilige Scheu" früherer Zeiten, die es verbat, betende Menschen anzugreifen.
Es berühre ihn persönlich zutiefst, wenn er betende Menschen sehe, so Schönborn - sei es im Stephansdom, in Moscheen, in buddhistischen Tempeln oder an der Klagemauer in Jerusalem. Stets erfülle ihn "der Anblick von betenden Menschen mit Ehrfurcht", da Beten "etwas Heiliges, Intimes" sei und "das Persönlichste im Herzen des Menschen" bezeichne.
Hintergrund der Mahnung des Wiener Erzbischofs sind die zahlreichen Attentate auf Christen, Juden und Muslime in diesem Jahr. So starben zuletzt rund 250 Menschen zu Ostern in Sri Lanka im Zuge eines Anschlags auf Kirchen und Hotels. Ende April kam es am letzten Tag des jüdischen Pessachfestes zu einem Attentat auf eine Synagoge in Kalifornien und in Christchurch in Neuseeland auf eine Moschee im März mit knapp 50 Toten.
Quelle: Kathpress