Cartellverband will "gesamte Gesellschaft voranbringen"
Der österreichweit 50 katholische Hochschul-Studentenverbindungen mit knapp 12.000 Mitgliedern umfassende "Österreichische Cartellverband" (ÖCV) hat sich zum Ziel gesetzt, "Gutes zu bewahren, Neues zu schaffen, im wahrsten Sinne die gesamte Gesellschaft voranzubringen". Das erklärte der Vorsitzende der ÖCV-Altherrenschaft, Harald Pfannhauser, in der aktuellen Ausgabe der Wiener Kirchenzeitung "Der Sonntag". Die Aktion unter dem Schlagwort "Agenda 2035" wurde bereits 2015 ins Leben gerufen und richtet sich vor allem an die künftige Generation. "Wir werden alles tun, damit ein 20-Jähriger 2035 ein lebenswertes Österreich vorfindet." Ziel sei es, aktiv gesellschaftspolitisch, karitativ und nachhaltig die Gesellschaft mitzuprägen.
Grundpfeiler der Aktion ist die Stärkung des ÖCVs in seiner Rolle als "Experten-Pool". "Gerade in unserer Zeit, in der Experten hoch gefragt sind, sind wir mit 1.000 angehenden- und knapp 11.000 Akademikern natürlich der Expertenpool schlechthin. Wir haben großartige Expertise in allen Akademikerberufen", so Pfannhauser. Dieses Potential wolle man in Zukunft noch stärker zum Wohle der Republik und auch für Europa einbringen. Mitglieder des Verbands wirkten "in allen Bereichen, im karitativen und kirchlichen Sektor, in der Politik, im Bildungsbereich, in der Medizin - wirklich überall".
Als ÖCV verstehe man sich darüber hinaus als Serviceeinrichtung der 50 Verbindungen.
Wir sind quasi der Überbau und wollen die Dinge, die eine Verbindung allein nicht leisten kann, übernehmen.
Dazu gehörten u.a. die Medienarbeit, der Kontakt zur Amtskirche, die Mitarbeit in österreichweiten Organisationen oder die Vernetzung mit Mitgliedern aus Deutschland, der Schweiz und ganz Europa, erläuterte der frisch wiedergewählte Vorsitzende.
Gemeinsam mit den befreundeten Verbänden in Deutschland und der Schweiz ist der Verband mit knapp 50.000 Mitgliedern der größte akademische Verband Europas überhaupt. An oberster Stelle stehen die vier Prinzipien Religion, Wissenschaft, Freundschaft und Vaterland. Absolventen bzw. Studenten im ÖCV wollen die Gesellschaftspolitik in Österreich im Sinne dieser vier Prinzipien gestalten und verwirklichen - und zwar sowohl in ihrem privaten als auch beruflichen Leben", so Pfannhauser.
An allen größeren Universitätsstandorten in Österreich gibt es katholische Studentenverbindungen. Knapp die Hälfte der Verbindungen befinden sich in Wien, der Rest in den weiteren acht österreichischen Bundesländern. Dabei sei der ÖCV im Wachsen begriffen, es komme immer wieder zu Neugründungen, erläuterte der Vorsitzende. Der katholische Glaube gehört zu den Aufnahmebedingungen für alle Mitglieder. Jede Verbindung habe deshalb u.a. einen Verbindungsseelsorger, auf Verbandsebene Kontakt zu den Bischöfen, sei Mitglied im Katholischen Laienrat und in der Arbeitsgemeinschaft Katholischer Verbände (AKV).
Quelle: kathpress