Ehrenamt 2018
Knapp 500 Österreicher waren im Auslandseinsatz
Ehrenamt 2018
Knapp 500 Österreicher waren im Auslandseinsatz
Exakt 475 Österreicher haben im vergangenen Jahr einen mindestens drei Monate langen freiwilligen Auslandseinsatz geleistet und sich dabei für Soziales, Entwicklungshilfe oder Menschenrechte engagiert. Das geht aus dem neuen Jahresbericht 2018 der Servicestelle "WeltWegWeiser" für internationale Freiwilligeneinsätze hervor. In Summe wurden demnach 4.107 Einsatzmonate und 600.000 Stunden freiwilliges Engagement geleistet. Im Vergleich zum Jahr davor stieg die Zahl der Volontärinnen und Volontäre um ein Fünftel an. Gleichzeitig gibt es einen Trend zu kürzeren Auslandsaufenthalten: Von 2015 auf 2018 ist die durchschnittliche Einsatzdauer von neun auf acht Monate leicht zurückgegangen.
Für die Statistik wertete die Servicestelle "WeltWegWeiser", die ein mit staatlichen Mitteln gefördertes Projekt des katholischen Hilfswerks "Jugend Eine Welt" ist, Rückmeldungen von 37 Entsendeorganisationen aus, darunter viele aus dem kirchlichen Bereich. Mehr als die Hälfte der Einsätze (56 Prozent) führten demnach nach Asien, Amerika, Afrika und Ozeanien. Die beliebtesten Einsatzländer waren - wie schon 2017 - Ecuador, Uganda Kenia und Indien. Am häufigsten arbeiten die Freiwilligen im pädagogischen und sozialen Bereich mit Kindern und Jugendlichen.
Für einen freiwilligen Auslandseinsatz entschieden sich Menschen im Alter von 17 bis 79 Jahren, wobei die Allermeisten (80 Prozent) zwischen 18 bis 25 Jahre alt sind. Eine deutliche Mehrheit der Freiwilligen sind Frauen (60 Prozent), 94 Prozent haben Matura oder einen Universitätsabschluss. Freiwillige mit Berufsausbildung oder Pflichtschulabschluss gibt es hingegen kaum.
Gelungen sei es die Anzahl der Freiwilligen mit Behinderungen von ein auf zwei Prozent zu erhöhen, strich die "WeltWegWeiser"-Servicestelle zur Präsentation des Jahresberichts hervor. Seit 2017 engagiert sich die Einrichtung gemeinsam mit "Jugend Eine Welt" und Entsendeorganisationen darum bessere Rahmenbedingungen für Freiwilligeneinsätze von Menschen mit Behinderungen zu schaffen. Der Einsatz wurde 2018 mit dem "Zero Project Award" ausgezeichnet.
Mit gemischten Gefühlen blicken die Verantwortlichen auf den Trend zu kürzeren Freiwilligeneinsätzen. So ist der Anteil der 10- bis 12-monatigen Einsätze von 2015 bis 2018 kontinuierlich von 49 auf 44 Prozent zurückgegangen, während 3- bis 5-monatige Einsätze von 27 auf 34 Prozent zugelegt haben. Je kürzer die Einsatzdauer, desto schwieriger sei es "passende und sinnvolle Aufgaben für die Freiwilligen zu finden", so "WeltWegWeiser"-Koordinator Bernhard Morawetz. Auch der kulturelle Austausch und das Kennenlernen des Einsatzlandes würden bei kürzeren Freiwilligeneinsätzen auf der Strecke bleiben. "Jugend Eine Welt"-Geschäftsführer Reinhard Heiserer vermekrt gleichzeitig, dass sich viele Freiwillige auch nach ihrem Auslandseinsatz in Österreich engagieren und "entwicklungspolitisch und sozial" aktiv bleiben.
Erfreut über die unter Jugendlichen steigende Popularität des Auslandsvolontariates äußerte sich auch Martin Ledolter, Geschäftsführer der "Austrian Development Agency" (ADA). Auslandseinsätze würden das Kennenlernen anderer "Kulturen und Sichtweisen" fördern und zu "einem weltweit solidarischen Handeln" befähigen, so der Leiter von Österreichs staatlicher Entwicklungshilfeagentur, die die Servicestelle "WeltWegWeiser" mit Fördergeldern unterstützt.
Quelle: Kathpress