Diakonie fordert mehr Investitionen in vorschulische Bildung
Die Elementarbildung in Österreich - wie Kinderkrippen, Kindergärten und Vorschulen - benötigt dringend mehr Investitionen; das fordert die evangelische Diakonie zu Schulbeginn von der künftigen Regierung. "Es ist längst an der Zeit, österreichweit einheitliche und verbesserte Rahmenbedingungen für den Kindergarten zu schaffen", betonte Diakonie Direktorin Maria Moser in einer Aussendung am Freitag. Raschen Handlungsbedarf sieht die Diakonie speziell bei der Nachmittagsbetreuung von Kindern mit Behinderung und bei Krippenplätzen. Egal ob Kinder mit Behinderung, mit chronischer Krankheit oder Kinder, die in Armut aufwachsen - Elementarbildung sei der Schlüssel zu späteren Bildungserfolgen.
Jeder Euro, der in Kinder und ihre Bildung investiert wird, zahle sich mehrfach aus, so die Hilfsorganisation. Sie rechnet für die Altersgruppe der 3-6-Jährigen mit einem sogenannten "Return on Investment"-Schlüssel von 7:1, das heißt dass jeder Euro, der investiert wird, siebenfach zurückkommt. "Inklusive Bildung zahlt sich aus - und das von der Kinderkrippe bis zur Universität!", erklärte die Diakonie.
Um Kindern gerecht zu werden und ihre Entwicklung bestmöglich fördern können, bräuchten v.a. Pädagogen und Pädagoginnen gute Arbeitsbedingungen, erklärte die Diakonie. Und weiter:
Sie brauchen mehr Zeit für jedes Kind, mehr Vorbereitung und ausreichend Räume für ihre Arbeit.
Zentrales Element der vorschulischen Bildung seien auch hohe Qualitätsstandards, erläuterte die Diakonie. Bezugnehmend auf die bisher größte und längste Langzeitstudie Europas zum Thema Elementarbildung - "The Effective Pre-School, Primary and Secondary Education project" (EPPSE) - formulierte die Diakonie fünf Ziele. So sei als erstes die Qualität entscheidet, zweitens sei "jedes Kind gleich viel wert", im dritten Punkt fordert die Diakonie einen verbesserten Betreuungsschlüssel. "Elementarbildung zahlt sich aus" stellt die Diakonie in Punkt vier klar und fordert im letzten Punkt die "Einführung bundesweit einheitlicher Standards".
Im Rahmen der EPPSE Langzeitstudie wurden mehr als 3.000 Kinder in England über 17 Jahre hinweg untersucht. Im Zentrum stand die Frage nach den Wirkungen, die vorschulische Bildung auf das spätere Schulleben hat. Zwei zentrale Ergebnisse der Forschung sind, dass die Effekte umso nachhaltiger sind, je qualitativ hochwertiger die Elementarbildung ist und, dass die positiven Effekte dann besonders stark sind, wenn eine elementare Bildungseinrichtung länger als 2 Jahre besucht wurde.
Quelle: kathpress