Bischof weiht saniertes Kloster St. Georgenberg ein
Der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler wird am kommenden Sonntag die neue Klosteranlage St. Georgenberg im Tiroler Unterland einweihen. Die Abtei war in den vergangenen Jahren umgebaut und renoviert worden. Die Bischofsmesse (10 Uhr) ist gleichzeitig Schlusspunkt der Übersiedlung des Hauptsitzes der Benediktinerabtei von Fiecht im Inntal zurück an ihren Ursprungsort.
"Der Umzug war sehr gut organisiert", freut sich Pater Raphael Klaus Gebauer OSB im "Kathpress"-Interview am Freitag. "Ich war vor dem Palmsonntag der erste der übersiedelte und jetzt im August haben meine Mitbrüder ihre Sachen gepackt und sind einer nach dem anderen zu mir gezogen", erzählt der Prior-Administrator des Klosters.
Gebauer lebte schon vor der nunmehrigen Sanierung des Klosters 14 Jahre lang allein auf dem Georgenberg und betreute als Wallfahrtsseelsorger die dortigen Pilger. "Jemand musste sich ja um die Seelsorge der Pilger kümmern und außerdem musste die Kirche geöffnet und wieder versperrt werden", erklärt er.
Die Abtei von St. Georgenberg ist eine der ältesten Stifte in Tirol und ein bekannter Wallfahrtsort. Schon 1138 wurde das Kloster zur Benediktinerabtei erhoben. Nach einem Brand entschloss sich die Klostergemeinschaft Anfang des 18. Jahrhunderts ihre Abtei ins Inntal unterhalb des Bergklosters zu verlegen, wo in der Gemeinde Vomp das Stift Fiecht entstand. Auch die als "Heiliger Berg" bekannte Klosteranlage Georgenberg mit der Wallfahrtskirche blieb erhalten. Seit 1967 gehört die Abtei zur Kongregation der Missionsbenediktiner von St. Ottilien (und damit nicht zur Österreichischen Benediktinerkongregation).
Vor drei Jahren gaben die Benediktiner bekannt, das Stiftsgebäude in Fiecht aus personellen und finanziellen Gründen aufgeben zu wollen und in das Ursprungskloster auf den St. Georgenberg zurück zu übersiedeln. Mit der nun erfolgten Sanierung habe man "für die Zukunft gebaut", so Prior-Administrator Gebauer.
Wir haben damit eine Bündelung der Kräfte für die Pilgerinnen und Pilger der Wallfahrten geschaffen. Der Wallfahrtsort St. Georgenberg erfährt damit eine Stärkung.
Der regelmäßige Wallfahrtsbetrieb wurde schon im vergangenen Frühjahr nach einer einjährigen Unterbrechung für die Bauarbeiten wieder aufgenommen. Am Ostersonntag seien unzählige Menschen auf den Georgenberg gekommen, um gespannt den neu gestalteten Wallfahrtsort zu besichtigen, erinnert sich Gebauer. Und auch generell habe sich der Umbau positiv auf die Besucherzahl ausgewirkt:
Es kommen sehr viele Leute die sich das neue Kloster anschauen wollen und bei den Gottesdiensten ist nach wie vor guter Besuch.
Künftig leben in der Abtei St. Georgenberg fünf Mitglieder des Konvents. Zwei Benediktiner bleiben im ehemaligen Stift Fiecht um dort eine kleine benediktinische Präsenz zu erhalten. Die barocke Stiftskirche Fiecht bleibt als Pfarrkirche erhalten. Für die anderen Gebäude ist die Benediktinerabtei mit dem Unternehmer Christoph Swarovski eine Partnerschaft eingegangen. Aus dem früheren Klosterkomplex soll eine Bildungsstätte mit regionaler und landesweiter Bedeutung entstehen, gab die Diözese Innsbruck bereits im vergangenen Jahr bekannt.
Quelle: kathpress