Erzdiözese Wien neues Mitglied des Klimabündnis Österreich
Mit der Erzdiözese Wien ist nun auch die größte katholische Diözese Österreichs Mitglied beim Klimabündnis Österreich geworden. Die Unterzeichnung des Beitritts erfolgte zu Beginn der "Schöpfungszeit", in der die Kirche vom 1. September bis 4. Oktober besonders für den Erhalt und den rechten Gebrauch der Schöpfung betet, wie die Erzdiözese am Freitag bekannt gab. Kardinal Christoph Schönborn unterzeichnete demnach die Mitgliedschaft im Kloster Kirchberg am Wechsel (NÖ), das seit kurzem seinen Strom in einer von der Erzdiözese errichteten 13,6 kW Photovoltaik-Anlage selbst erzeugt. Kardinal Schönborn:
Es gehört zum Christsein, maßzuhalten und nicht auf Kosten anderer zu leben. Diese Haltung ist schon an sich ein Wert - angesichts der menschengemachten Klimaveränderung ist ein nachhaltiger Lebensstil aber für alle unabdingbar geworden. Die Erzdiözese steht zu dieser Verantwortung und möchte mit dem Beitritt zum Klimabündnis ein Teil eines Netzwerkes des behutsamen Umgangs mit der Schöpfung sein.
Für den Wiener Erzbischof sei dieser Schritt eine logische Fortsetzung des Weges der Nachhaltigkeit, den die Erzdiözese Wien seit Jahren geht, wie es hieß. So habe man sich strenge Richtlinien für die Veranlagung der kirchlichen Vermögen gegeben und 2017 auch eine ökosoziale Beschaffungsordnung in Kraft gesetzt. Diese gewährleiste, dass bei der Auftragserteilung durch die Diözese jene Auftragnehmer zum Zug kommen, die auch unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit das beste Angebot gelegt haben.
Bei der Versorgung der rund 630 Pfarren mit Strom und Heizenergie achte die Erzdiözese zudem seit Jahren auf umweltfreundliche Lösungen. Schon jetzt gebe es eine gute Zusammenarbeit mit dem Klimabündnis in einigen Bereichen; z.B. Klimabündnispfarren, einen Mobilitätslehrgang oder die Initiativen "Autofasten" und "Pfarrgemeinde Fairwandeln".
Globales Klimaschutz-Netzwerk
Markus Hafner-Auinger, Geschäftsführer des Klimabündnis Österreich:
Klimaschutz ist zum bestimmenden Thema in unserer Gesellschaft geworden. Wir alle sind gefordert, unseren Lebensstil klimagerechter zu gestalten. Gemeinden genauso wie Pfarren und Diözesen spielen dabei eine zentrale Rolle. Sie informieren, vernetzen und gehen mit gutem Beispiel voran. Es freut mich, dass bereits über 50 Klimabündnis-Pfarren und -Diözesen in unserem Netzwerk aktiv sind.
Das Klimabündnis wurde 1990 gegründet und ist ein globales Klimaschutz-Netzwerk. Die Partnerschaft verbindet indigene Völker in Südamerika mit mehr als 1.700 Gemeinden aus 26 Ländern in Europa. In Österreich setzen sich über 980 Klimabündnis-Gemeinden, 1.200 Klimabündnis-Betriebe sowie 600 Klimabündnis-Schulen und -Kindergärten für Klima- und Regenwaldschutz ein. Die Zusammenarbeit der Klimabündnis-Mitglieder in Österreich mit der FOIRN, dem Dachverband der indigenen Organisationen am Rio Negro in Brasilien, ist eine international anerkannte Erfolgsgeschichte. Gemeinsam ist es gelungen, eines der größten zusammenhängenden Regenwaldschutzgebiete der Welt zu schaffen - es ist 1,6 Mal so groß wie Österreich.
Quelle: kathpress