Diözese Linz startet Magazinprojekt für alle Oberösterreicher
Die Diözese Linz startet jetzt mit "Grüß Gott!" ein Medienprojekt für alle Bewohner Oberösterreichs. Ab 20. September erhält jeder Haushalt erstmals das 76-seitige "Magazin über Gott und die Welt", das laut einer Aussendung der Diözese künftig zweimal jährlich erscheinen soll. Bei einer Pressekonferenz im OÖ. Presseclub am Montag wurde das neue Magazin vorab den Medienvertretern präsentiert.
"Wir wollen eine Kirche sein, die sich noch mehr für die Menschen öffnet, die aufbricht und zu den Menschen geht - das sehen wir als pastoralen Auftrag, den wir auch in der Fortschreibung der Pastoralen Leitlinien beim Zukunftsweg betonen", sagte Bischofsvikar Wilhelm Vieböck in seiner Funktion als Herausgeber. Das neue Printmedium komme sogar zu den Menschen nach Hause und solle allen "ein sympathisches 'Grüß Gott!' sagen". Ziel ist laut Vieböck eine niedrigschwellige Kontaktaufnahme mit den rund 951.000 Katholiken in OÖ und darüber hinaus mit allen Bewohnern des Bundeslandes.
Der Kontakt der Menschen zur Kirche gestalte sich sehr unterschiedlich: von Kirchenbeheimatung und intensivem ehrenamtlichen Engagement bis "zu einem öfters dünn gewordenen Faden, der dennoch nicht gerissen ist", wie Vieböck erklärte. Rund 15 Prozent der Katholiken Oberösterreichs nähmen aktiv am Pfarrleben teil. Etwa 85 Prozent hätten demgegenüber wenig bis keine persönliche Identifikation mit den Inhalten der Kirche bzw. suchten wenig Kontakt. "Besonders mit diesen Menschen möchten wir in Kontakt kommen, um die Beziehung wieder zu stärken", so Vieböck. Ziel sei, auf unterhaltsame Weise zu zeigen, wo überall Kirche "drin" ist - auch dort, wo es vielleicht überrascht.
Das Magazin wolle die Leser mitnehmen auf eine Spurensuche, was gelebtes Christsein im Alltag bedeute - und dass das einfacher sei als gedacht, so der Herausgeber. "Christsein heißt ja nicht Christsein innerhalb von Kirchenmauern, sondern mitten im Leben, mitten in der Gesellschaft. Es bedeutet, in Begegnungen, in Gesten, Taten und Worten solidarisch, empathisch, achtsam und liebevoll zu leben - und so im Sinne Jesu mehr Liebe in die Welt zu bringen", zitierte Vieböck den Linzer Bischof Manfred Scheuer, der das Editorial für das Magazin verfasste.
Die drei Ressorts "HIMMEL - "[HERR]GOTT - SAKRAMENT" begleiten auf dieser Spurensuche mit den Fragen: Wie kann ich als Einzelner ein Stück Himmel auf Erden ermöglichen? Wo kann ich Gott im Alltag begegnen? Wie kann ich besondere Momente in meinem Leben bewusst begehen und feiern? Vieböck dazu: "Mit dem Magazin möchten wir einfache, aber profunde Zugänge zu Nächstenliebe, Glaube und Sakramenten bzw. Ritualen schaffen." Inhaltlich biete das Magazin eine große Weite und sowohl Tiefe als auch "leichte Kost". Diese thematische Vielfalt entspreche auch dem Motto "Kirche weit denken" des Zukunftswegs der Diözese Linz.
Oberösterreich mit "Blick über den Tellerrand"
Wie Michael Kraml, Leiter der diözesanen Kommunikation und des Magazinprojekts, betonte, richtet sich das "modern und erfrischend gestaltete" Magazin an alle Altersgruppen: "Die Idee ist, dass in einem Haushalt alle Familienmitglieder das Magazin durchblättern, bei einem für sie relevanten Thema 'hängenbleiben' und sich dann darüber austauschen." Zweimal im Jahr, im Frühjahr und im Herbst, wird das Magazin künftig als Regionalmedium mit der Post an knapp 700.000 Haushalte in Oberösterreich verteilt. Den inhaltlichen Schwerpunkt bilden Oberösterreich-Themen, der Blick geht laut Kraml aber auch "über den Tellerrand hinaus".
Ein wesentliches Ziel des Magazins: "Die Menschen sollen das Gefühl haben, dass es gut ist, dass es Kirche gibt und dass sie nicht so 'verstaubt ist', wie viele das empfinden. Es soll erfahrbar werden, wofür Katholiken ihren finanziellen Beitrag leisten und welche Anliegen und Aufgaben der Katholischen Kirche in Oberösterreich sie damit unterstützen", unterstrich der Leiter der diözesanen Kommunikation.
Kirche und Jugend-Events passen zusammen
Dass die Kirche natürlich nicht nur mit einem Magazin an die Menschen herantritt, sondern vorrangig in der Pastoral - und auch das an Orten, wo man es nicht unbedingt erwarten würde - veranschaulichte Stefanie Brandstetter im "Grüß Gott!"-Magazin. Die Theologin und Hochschulseelsorgerin arbeitete einige Jahre als Seelsorgerin bei Summer-Splash-Events in der Türkei, wo tausende junge Leute nach der Matura "abfeiern". Seit zwei Jahren ist sie Festival-Seelsorgerin und hat unter anderem beim legendären "Woodstock der Blasmusik" ein offenes Ohr für alle, die sich etwas von der Seele reden möchten. Ihre unterhaltsamen Erfahrungen dabei schildert Brandstetter ihren Beitrag über eine solche "nachgehende Seelsorge".
Medieninhaberin des "Grüß Gott!"-Magazins ist die Diözese Linz, Herausgeber ist Bischofsvikar Wilhelm Vieböck. Die Umsetzung erfolgt mit dem "Red Bull Media House", dem führenden Magazinanbieter in Österreich. Gedruckt wird das Heft von der Druckerei Berger in Horn (Niederösterreich).
Quelle: kathpress